Film Review: Spider-Man Homecoming
Die geschätzte Lesezeit für diesen Beitrag beträgt 7 Minuten.
Es gab im Vorhinein so viele Gründe, wieso ich diesen Film nicht mögen wollte. Ich wollte dem Film eigentlich keine Chance geben, mich vom Gegenteil zu überzeugen. Und dann hat mich der Film einfach so von den Socken gehauen… Ich bin immernoch verblüfft und überrascht. Und sowas von Marvel.
Peter durfte an der Seite von den Avengers kämpfen. Diese Aufregung und Euphorie steckt ihm tief in den Kochen. Er möchte gern ein weiteres Abenteuer erleben, stattdessen muss er aber wieder nach Hause und wartet seitdem “auf Abruf” auf einen neuen Auftrag von Tony Stark a.k.a. Iron Man. Dabei will Peter doch beweisen, welch gute Taten er als Spider-Man verrichten kann. Diese Ambitionen stören seinen Alltag, er kann sich nicht richtig auf sein Leben konzentrieren, weil er nichts als Spider-Man im Kopf hat. Als dann ein neuer Bösewicht auftaucht, kann er endlich beweisen, was er drauf hat und bricht dabei auch die ein oder andere Regel.
Spider-Man, ich liebe diese Spinne so sehr. Und, auch wenn ich meine Differenzen mit Marvel und dem Marvel Cinematic Universe habe und auch schon länger hatte, muss ich doch gestehen, dass hier ein großartiges Werk erschaffen wurde. Ich wurde mächtig überrascht.
Die Meinungen der Fans von Spider-Man spalten sich wohl, wenn es um die Realverfilmungen dieses Superhelden geht. Es gibt die Fans, für die nur die Filme mit Tobey Maguire und Kirsten Dunst die einzig wahren Filme waren. Ich gehöre nicht dazu, denn für mich waren die drei Filme zwar okay um sie anzusehen aber mehr auch nicht. Ich kann heute noch nicht verstehen, wieso sie die Rolle jemand so altem gegeben haben für einen jungen Teenager. Und ich verstehe auch nicht, wie man eine wichtige Rolle wie die MJ mit so jemandem wie Kirsten Dunst besetzen kann, in meinen Augen eine Fehlbesetzung bei beiden Rollen.
Dann wiederum gibt es jene Fans, die die beiden The Amazing Spider-Man Filme lieben, da gehöre ich dazu. Die Besetzung des Peters mit jemandem wie Andrew Garfield, der allein vom Aussehen her wie der absolute Gewinnertyp aussieht, habe ich damals nicht verstehen können, bis ich den Film gesehen habe. Ich sah nicht Andrew, ich sah Peter. Peter wurde zum Leben erweckt, verdammt gut sogar. Und diesen Film habe ich allein schon deshalb mehr gemocht, weil die Rolle der weiblichen Hauptdarstellerin nicht an die liebe MJ ging, sondern an meine geliebte Gwen. Und dann wurde der Charakter der Gwen auch noch mit meiner absoluten Lieblingsschauspielerin besetzt, Emma Stone. Die Amazing Spider-Man Filme waren perfekt in meinen Augen, ich liebte sie von vorne bis hinten mit allem, was darin vorkam. Ich fand auch generelll den Plot einfach besser als in den älteren Filmen. Tja und dann kam das traurige Ende vom zweiten Film, welches mich regelrecht zerstört hat. Und dann auch noch die Nachricht, dass es keinen dritten Teil geben wird, sondern ein weiteres Reboot.
Ein neuer Spider-Man? Nein, nicht mit mir dachte ich. Vor allem konnte ich mir Tom Holland in der Rolle einfach nicht vorstellen, auch die vielen Trailer haben mich überhaupt nicht überzeugen können. Das sah einfach nur falsch aus, alles. Und mit dieser Einstellung bin ich dann (leider) auch am Samstag in den Film gegangen. Ich mag das eigentlich nicht – einen Film ansehen, wenn man eh schon die Meinung im Kopf hat, dass man den Film nicht mögen wird, nicht mögen will. Aber gut, es war nunmal so. Ich konnte mir aber halt auch keinen Spider-Man Film ohne Origin vorstellen! Seine Entstehungsgeschichte ist Teil seiner Persönlichkeit – wie soll ich eine Charakterinterpretation verstehen, wenn ich nicht mal seine Entstehungsgeschichte sehen darf? Das waren zumndest die Gedanken, die mich vor dem Film gequält haben.
Und dann hat der Film eine gemeine Sache gemacht: er zog mich trotz jeder Skepsis und entgegen jeder Vernunft in seinen Bann! Von Anfang an. Ich war schockiert, ich saß in meinem Kinosessel und habe die Welt nicht mehr verstanden. Dieser Peter, den ich sah, war mega sympatisch, intelligent und Tollpatschig – so, wie ein Peter sein muss. Diese Neuinterpretation ist sogar besser, als es Andrew Garfield war, muss ich leider zugeben. Ich bin ehrlich gesagt aber froh, dass der Film mich trotz meiner Vorsicht überzeugen konnte. Das kann ein Film nur, wenn er echt gut ist. Allerdings hatte der Film auch seine Fehler, das darf man auch nicht vergessen. Solche Fehler stören mich weniger wie z. B. Fuma, der darüber eben eine ganz andre Meinung hat als ich. Aber unterm Strich kann ich wirklich nur sagen, dass ich hier einen richtig tollen Film serviert bekommen habe.
Ich fand es toll, dass man Peter Parker mal anders gesehen hat. Erst mega cool im Civil War Film und dann merkt man hier, dass er eigentlich anders ist. Er hat am Anfang einen Film gezeigt, den er selbst gedreht hat von der Story, wie er zu seinem neuen Anzug kam. Fand ich extrem gut gemacht, so ist Peter halt. Auch wenn er niemandem den Film je zeigen darf, will er es einfach gern dokumentieren, absolut Verständlich. Es niemandem sagen zu dürfen ist aber auch echt eine mega miese Situation, ich konnte ihn da so gut verstehen. Von daher war es auch sowohl Segen als auch Fluch, dass sein Bester Kumpel herausgefunden hat, dass sein bester Freund Spider-Man ist. Vor allem, wenn man so wie er die Klappe nicht halten kann.
Den neuen Bösewicht bzw. die neue Böse Truppe fand ich sehr gut. Wenn wir schon nicht die Origin Story von Spider-Man zu sehen bekommen, bekommen wir wenigstens die von dem Bösewicht zu sehen, warum auch nicht. Mir tat er von Anfang an extrem Leid, das ist echt scheiße, wenn man quasi vor seiner Nase den Lebensunterhalt entzogen bekommt und nicht weiß, wie man jetzt Geld für seine Familie bekommen soll. Ich konnte ihn wirklich verstehen, wieso er angefangen hat mit seiner Truppe die Waffen zu bauen. Es war etwas, woran er sich trotz Ungerechtigkeit festhalten konnte.
So, wir haben einen tollen Peter bekommen und einen guten Bösewicht. Zudem einen Überragenden roten Faden. Ein 15 Jähriger Peter, der nicht behandelt werden möchte wie ein Kind. Stattdessen möchte er am Tisch der großen Sitzen, am Tisch der Erwachsenen. Und Happy und Tony Stark lassen ihn nicht, egal wie sehr er auf sich aufmerksam macht. Das ist definitiv frustrierend und das hat man echt so richtig gespürt. Mit diesem Setting war es so klar, dass einfach nur eine Menge schief gehen konnte – bzw. musste. Vor allem, als Peter dann endlich das volle Potenzial des Anzugs ausschöpfen konnte. Ein Anzug, der ist wie die Rüstung von Iron Man? War mir unvorstellbar, bevor ich es mit eigenen Augen gesehen habe. Der Anzug ist genial und sowas ist genau das, was ein Spider-Man braucht. Er hat nunmal eigene Fähigkeiten, aber für den leichteren Komfort reicht es eben nicht. Dennoch – verdammt guter roter Faden.
Was mich den ganzen Film über gestört hat: Wo waren MJ oder Gwen? Keiner von beiden weit und breit, stattdessen eine Liz? Nie von gehört in den Comics. Hat mich tatsächlich beim ansehen sehr gefrustet, ich kann das nicht mal richtig erklären. Aber zu Peter gehört eben eine MJ oder eine Gwen, sonst ist es kein Peter. Allerdings war es hier auch kein normaler Peter. Es war ein junger Highschool-Schüler der halt auf seine ältere Schulkameradin steht und sie um jeden Preis beeindrucken will. Und genau das haben wir hier auch bekommen. Übrigens, was am Ende diesbezüglich herauskam: nein, ich bin nicht einverstanden damit. Es passt einfach Null und ich bin immer noch geschockt. Aber bevor ich mir wieder den nächsten Film schlechtrede deswegen: abwarten und Tee Trinken.
Liz war in diesem Film mit diesem Setting eben absolut notwendig. Dieser krasse Plot Twist – ich habe ihn nicht erwartet! Ich war erstaunt und schockiert und einfach wow. So simpel aber solch ein Eindruck. Richtig gut gemacht. Auf jeden Fall muss ich dem Film auch zu Gute halten, dass er sich echt mega lang angefühlt hat. Es hat mich überraschend, jedes Mal wenn ich dachte “Huch, der Film müsste doch langsam mal zum Ende kommen” kam wieder was neues auf den Tisch, was interessanteres, was besseres. Ich persönlich wurde dahingehend einfach mega begeistert und überrascht.
Ich war ja Anfangs auch ziemlich skeptisch was diesen Film anging. Mir hat Spidey´s Auftritt in Civil War ja auch nur mäßig gefallen. Grundsätzlich muss ich auch gestehen, dass ich nach dem Film immer noch nicht so recht davon überzeugt bin. Es gibt einfach so viele Sachen die mich stören. Nicht das es ein schlechter Film ist. Aber *seufz* was soll ich sagen… Fangen wir von vorne an.
Man merkt dem Film an, dass er sich an ein junges Publikum richtet. Denn Peter muss mit den typischen Teenager Problemen kämpfen. Nach einem erwachsen werdenden Andrew Garfield Peter finde ich es so schwer wieder so weit zurück zu gehen. Dann sie Sache mit dem Latino Flash Tompsen oder die komische Michelle aka M.J. ich glaube, das ein jeder der Spider-Man kennt wissen sollte wer M.J. ist. Dann kommen so viele Kleinigkeiten hinzu die mich irgendwo gestört haben…
Aber es gab auch eine Sache, die mir den Film absolut gerettet hat. Michael Keaton, der den Bösewicht Vulture, oder wie er in den deutschen Comics heißt “Geier”, verkörpert hat. Meiner Meinung nach der bisher beste Marvel Bösewicht. Denn er hat einen Grund, eine Geschichte die nachvollziehbar war um “böse” zu sein.
Ich will den Film weiß Gott nicht schlechter reden als er ist, ich hatte ja durchaus meinen Spaß. Ich persönlich hätte mir aber lieber einen Amazing Spider-Man 3 gewünscht statt einer Neuauflage.
Es tut mir sehr Leid für die Fülle an Worten, die ich benötige um zu beschreiben, was ich bei diesem Film gefühlt habe. Ich kann aber wirklich nur jedem Spider-Man Fan nahe legen: schaut ihn unbedingt an. Gebt dem Film trotz eurer Bedenken eine Chance. Und auch für die, die keine Spider-Man Fans sind oder ihn sogar nur vom Namen her kennen: auch ihr solltet dem Film eine Chance geben. Ihr braucht absolut Null Vorwissen, um diesen Film genießen zu können. Einfach zurücklehnen und erfreuen an der tollen Story und den tollen Charakteren. Von mir bekommt der Film trotz anfänglicher Skepsis 8 von 10 Arten den Spinnenfaden ab zu schießen.
Sehr gute Review. Meine Meinung deckt sicht weitestgehend mit der euren ab. Ich war im Vorfeld ebenfalls sehr skeptisch da Andrew Garfield ein so genialer Spider-Man & Peter Parker war.
Mein Highlight war der Schurke Volture mit dem man Mitleid hat und der im Vergleich zu vielen anderen MCU Schurken tatsächlich eine Persönlichkeit & Tiefgang besitzt.
Ich kann mich nur wiederholen, sehr gute Review die ich gern bei meiner Rezension verlinken würde! 😀
Freut mich/uns das dir die Review gefällt. Selbst verständlich kannst du die Review gerne verlinken, würde uns freuen 😉 Naja ich bin mal auf Sonys Pläne gespannt, Venom und Black Cat sind ja eh schon angekündigt. Mal sehen was sie daraus machen.
Auf Venom & Black Cat ich bin ebenfalls gespannt bzw. ich bin gespannt wie sich das gesamte Genre weiterentwickeln wird.
Meinst du das Genre(Superhelden) oder das Franchise(Spidey)? Denn das Genre floriert ja mit DC’s Eintritt. Auf der SDCC haben sie doch 8(?) Filme bis 2020 angekündigt. Heute morgen habe ich gerade gesehen das Wonder Woman 2 einen release für Dez 2019 hat.
Sowohl als auch. Ich bin gespannt wie es mit Spider-Man weitergeht und dem Genre des Superheldenfilms an sich.
Ich bin auch auf die Entwicklung der X-Men gespannt und hoffe sehr auf mögliche X-Force Filme.
Besonders in DC setzte ich sehr große Hoffnungen, weil ich deren Filme sehr mag, wie man in den diversen Review’s merkt.
Heute auch im Kino den Film gesehen. Er war definitiv anders als die filme mit Tobey Maquire. Zu den amazingfilmen kann ich nichts sagen, da ich die bisher noch nicht gesehen hab. Zum einen nimmt die Origin nicht erneut einen riesigen teil des Filmes ein. “Bin von ner spinne gebissen worden” muß da als Hintergrund reichen. Zum anderen wird hier das Verantwortungsgefühl mal auf andere Weise vermittelt, als durch den tragischen tot eines Onkel Ben. Anders trifft es auch mit der Vorbild- Vaterfunktion eines Tony stark, die sehr zu wünschen übrig läßt, in meinen Augen. Trotzdem lernt es Peter dann doch noch. Und das ist das wichtigste am Film. Peter benimmt sich so, wie er alt ist. Tom Holland nimmt man den 14 jährigen Peter Parker voll ab. Seine gesamte Darstellung ist absolut glauwürdig und dementsprechend auch seine Handlungen, die oftmals überstürzt und nicht völlig durchdacht wirken. Ebenso der von Mia erwähnte Frust, das er halt so völlig ignoriert wird. Ebenso muß ich mich Fuma anschließen, das der Geier als absolut nachvollziehbarer Bösewicht konstruiert wurde. Man versteht ihn und seine Motive um einiges besser als die übermächtige “Ich will alles zerstören/erobern” Bösewichtsfraktion. Actionmäßig gab es auch nichts zu beklagen. Gut inszenierte Action und ein richtig cooler Anzug für Spiderman.
Kann verstehen, wenn dem einen oder anderen die tragische Note der vorigen Spider-Man filme fehlt, aber es war echt eine gute Alternative zu den bisher bekannten Varianten, die spaß machte anzuschauen.
Punktabzug gibt es nur für die Trollcreditendszene. 😀