[Gastbeitrag] Anime Review: The Vision of Escaflowne
Die geschätzte Lesezeit für diesen Beitrag beträgt 4 Minuten.
Hallo liebe Leser! Ich heiße Veronika, bin 28 Jahre alt und komme aus Thüringen. Ich bin tatsächlich schon lange ein Anime- und Mangafan. Seit ich denken kann, schaue ich Animes. Sailor Moon, Mila und Lady Oscar haben mich schon als kleines Kind begeistert. Arina Tanemura und Yuu Watase sind wohl Schuld, dass ich mich mit 12 Jahren in Mangas verliebt habe. Später sind diese Hobbys in den Hintergrund gerückt. Erst seit etwa zwei Jahren widme ich mich Mangas und Animes wieder vermehrt und versuche einiges nachzuholen. Der Blog „House of Animanga“ ist mir dabei eine große Hilfe. Deshalb bin ich Mia auch sehr dankbar, dass sie mir die Möglichkeit gibt, einen Gastbeitrag für diesen Blog schreiben zu dürfen. Fall ihr Interesse habt mit mir ins Gespräch zu kommen, findet ihr mich auf Twitter unter @Vroenchen_.
Für meinen Beitrag habe ich mir einen meiner absoluten Lieblingsanimes ausgewählt – „The Vision of Escaflowne“. Das erste Mal habe ich diesen Anime vor vielen, vielen Jahren auf MTV geschaut und war fasziniert. Es war die erste Serie überhaupt, die ich mir komplett auf DVD holte. Um diesen Beitrag verfassen zu können, habe ich sie mir nun erneut angeschaut. Schon mal kurz voraus: Die Serie ist immer noch sehenswert, auch wenn ich heute manches kritischer sehe, als damals.
Im Zentrum der 26-teiligen Serie steht das Mädchen Hitomi Kanzaki. Hitomi ist ein unauffälliges Schulmädchen, das gern Sport treibt und Tarotkarten für sich und ihre Freunde legt. Ihr Leben ändert sich jedoch schlagartig als Prinz Van Fanel mitsamt eines Drachen vor ihr auftaucht. Mit Hilfe einer Vision kann Hitomi dem jungen Mann helfen, das Wesen zu besiegen. Kurz darauf erscheint eine Lichtsäule und katapultiert die beiden auf einen anderen Planeten, den man Gaia nennt. Van stammt von diesem Planeten und lebt in Fanelia. Hitomi begleitet Van gezwungenermaßen in seine Heimat. Kurz darauf attackieren unsichtbare Maschinen das Land. Van kämpft zusammen mit einem Mecha namens Escaflowne gegen die Gegner. Doch nur Hitomi kann die unsichtbaren Feinde sehen und unterstützt Van somit im Kampf. Doch es hilft nichts. Fanelia wird komplett zerstört und Hitomi und Van werden zusammen mit Escaflowne von einer Lichtsäule erfasst und erneut weg katapultiert…
Die Serie „The Vision of Escaflowne“ ist schon etwas älter. Sie wurde bereits in den 90ern in Japan ausgestrahlt, dennoch ist die Serie faszinierend. Sie lässt sich dem Fantasy und Sci-Fi Genre zuordnen. Die Handlung findet fast ausschließlich auf dem Planeten Gaia statt, einem mittelalterlichen Planeten auf dem es neben Königen, Prinzessinnen und Rittern auch andere Wesen wie Katzenmenschen und natürlich Drachen gibt. Daneben existieren aber auch Mecha wie Escaflowne, die im Kampf eingesetzt werden.
Ein wichtiges Element der Serie ist Spiritualität. Hitomi legt regelmäßig Tarotkarten, um herauszufinden, was die Zukunft bringt, außerdem hat sie Visionen von der Zukunft. Ihr Wunsch ist es, die Zukunft mit Hilfe ihrer Kräfte positiv zu gestalten. Im Gegensatz dazu gibt es Kaiser Dornkirk, der eine Maschine gebaut hat, mit der er das Schicksal beeinflussen kann und eine Art Gott sein möchte.
Die Mischung aus Fantasy und Sci-Fi ist gerade richtig und macht die Serie sehr spannend.
Der mystische und spirituelle Charakter des Animes wird durch den Soundtrack weiter hervorgehoben. Während das Opening und Ending Pop-Elemente aufweisen, ist die Musik der einzelnen Folgen geprägt von Barock- und Kirchenmusik. Das Zusammenwirken von diesen verschiedenen Gattungen macht den Soundtrack außergewöhnlich.
Nicht ganz so herausragend sind die Charaktere. Die Protagonisten agieren nicht selten klischeehaft. So ist der junge König Van oft hitzköpfig und unerfahren, dagegen ist der etwas ältere Ritter Allen stets bedacht, aber auch arrogant. Dennoch sind die Charaktere komplex und besitzen viele verschiedene Charakterzüge. Selbst die Gegner sind sehr vielseitig. Aber am besten gefällt mir die Protagonistin. Das fängt schon bei ihrem Aussehen an. Hitomi wirkt auf den ersten Blick unscheinbar. Sie hat kurze braune Haare und einen athletischen Körper. Das sie weder übergroße Brüste noch besondere Haare hat, machte sie mir von Anfang an sympathisch, aber auch heute finde ich sie noch toll. Ihre Charaktereigenschaften gefallen mir noch immer. Sie ist mutig, eigenständig und selbstbewusst. Sie handelt selbst und wartet nicht, dass sie jemand rettet. Darüber hinaus vertritt sie ihre eigenen Ansichten. Aber auch negative Eigenschaften besitzt sie, die ihr Persönlichkeit geben. So ist sie manchmal impulsiv und macht sich schnell abhängig von anderen, was besonders deutlich in ihrer Liebe zu Ritter Allen wird. Das alles macht sie zu einem interessanten Charakter.
Was mir dagegen überhaupt nicht gefällt, ist die Kleidung der Figuren. Was ich besonders schade für Cosplayer finde. Das fängt schon bei Hitomis Schuluniform an, die ich sehr unschön finde. Aber auch fast alle anderen Charaktere tragen eher seltsame Kleidungsstücke. Gerade in Fantasyserien ist Kleidung immer eine gute Möglichkeit die Norm zu durchbrechen und kreativ zu sein, das ist hier leider nicht gelungen.
Was dagegen wirklich beachtenswert ist, ist die Handlung. Die Autoren haben sich wirklich Mühe gegeben, eine tolle Geschichte zu erzählen, die sehr einfallsreich ist. Ich möchte nicht spoilern, deswegen werde ich nichts konkretes schreiben. Nur so viel: Die sechsundzwanzig Folgen enthalten viel Story und es gibt eigentlich keine Filler-Episoden. Des weiteren ist sie temporeich und actiongeladen. Doch auch Romantik kommt nicht zu kurz. Bis heute bin ich mir nicht sicher, ob der Anime eher der Gattung Shonen oder Shojo zuzuordnen ist. Ich denke, die Serie dürfte alle Geschlechter glücklich machen.
Zusammenfassend kann ich die Serie allen Animefans wärmstens empfehlen. Die Geschichte ist sehr interessant und die Charaktere sind vielseitig und faszinierend. Hier treffen Genre wie Fantasy, Mecha, Sch-Fi und Romantik aufeinander und bilden eine tolle Kombination. Wer Esoterik und Spiritualität spannend findet, sollte den Anime auf jeden Fall mal anschauen. Ein Highlight der Serie ist gewiss auch die Musik. Die Verknüpfung von Barockmusik, Kirchenmusik und Popmusik ist fantastisch. Diese Verbindung der Musik macht den Soundtrack einzigartig. Ich gebe der Animeserie die Wertung 8 von 10. Zum Schluss möchte ich noch einmal Fuma und Mia danken, dass ich einen Gastbeitrag verfassen durfte. Außerdem danke ich euch Lesern und wünsche euch allen eine schöne Weihnachtszeit.
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Diese Rezension spiegelt lediglich die persönliche Meinung des Autors wider und nicht die von House of Animanga.
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Kann ich absolut nachvollziehen, meine Mutter hat mir diesen Anime vor einen halben Jahr gezeigt, am Anfang konnte ich mich so gar nicht an die Animationen gewöhnen, doch nach der ersten Folge war ich süchtig nach Van und Hitomi. Am besten finde ich wie sie all das umgesetzt haben, aber dennoch denke ich dass sie ein schöneres Ende hätten wählen können, es wirkt so…naja traurig. Lässt aber wieder viel Freiraum für FanFiktion Schreiber wie einer bin.
Die Chara sind echt super, doch Allen geht mir irgendwie gegen den strich, keine Ahnung warum, vielleicht ist es weil er sich nicht entscheiden konnte oder seine Arroganz.
Wie auch immer, dies ist ein gelungener Anime mit vielen Fans bis heute.
Einer meiner absoluten Lieblingsanime! 🙂
Und absolute Empfehlung für jeden!
Sehr schöne Review =)
Kann deine Empfehlung nur nachvollziehen. Die Serie ist echt grandios. Ich hatte mir damals die VHS Kassettten von OVA Films zusammengesammelt, die nur Untertitel boten, fand die Synchronisation aber auch nicht schlecht. Das einzige was mich an der MTV Fassung störte war das ausgetauschte Titellied, das ungefähr so zur Serie passte, wie Nutella auf Sauerkraut. Besonders auch weil das Orginaltitellied wirklich wunderschön ist.
Aber kann dir nur zustimmen das Hitomi ein toller Mainchar ist, weil sie halt so normal ist. Auch die anderen Charaktere überzeugen auf voller Linie, sei es nun auf seiten der Guten und Bösen. Die Action ist ebenfalls grandios und wird von dem von dir erwähntemn tollen Soundtrack perfekt untermalt. Auch hätte ich nie gedacht, welch philosophische Züge die Story noch gegen Ende annimmt.
Ein echter Klasssiker den man gesehen haben sollte.