Film Review: The Babysitter
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Man kann mich nicht gerade als Fan von Horrorfilmen bezeichen. Aber was ich trotzdem sehr mag: Horrorfilme in Verbindung mit Comedy! Das ist für mich ne echt tolle Mischung, die einfach gut funktioniert. Die Witze lockern die Stimmung auf. Was dazu sehr gut passt ist eine gute Priese trashig, ohne wirklich trashig zu sein. Kurzum: der Film ist absolut Perfekt was diese Punkte betrifft. Auch, wenn es kein grandioser Film oder sowas in der Liga ist, hat er uns dennoch wirklich wunderbar unterhalten!
Cole ist heimlich verliebt – in seine Babysitterin. Er muss jedoch eines Abends feststellen, dass sie außer ihrer Nerdigen Seite noch eine andere Seite hat. Als er ihr und ihren Freunden heimlich nachspioniert muss er eine grausige Entdeckung machen: Die Babysitterin Bee ist eine Killerin und verfolgt ein Ziel. Dazu braucht sie Cole und nur deshalb gibt sie sich mit ihm ab. Wäre ja auch zu schön gewesen. Doch auch ihre Freunde schrecken vor Mord nicht zurück um ihr gemeinsames Ziel zu erreichen. Als Bee jedoch bemerkt, dass Cole Bescheid weiß beginnt eine grausame Jagd und die Chancen, dass Cole die Nacht überlebt stehen gering.
Der Film ist in sich perfekt. Am Anfang werden viele Kleinigkeiten erwähnt. Und jede einzelne dieser Kleinigkeiten kommt später im Film nochmal vor, häufig auf eine lustige Art und Weise. Beim ersten Mal ansehen ist mir das gar nicht so aufgefallen, im Nachhinein kam mir dann aber der Gedanke. Ich mag es sehr gerne, wenn Filme so gestrickt sind, dass sie selbst Bezug auf sich nehmen. Da macht es eben auch Sinn, auf Kleinigkeiten zu achten. Ich wusste im übrigen so gar nicht, was mich in dem Film erwartet. Ich wurde auch nur auf den Film aufmerksam, weil Netflix sich einen Scherz erlaubt hat und Steve aus Stranger Things ein Poster gewidmet hat, auf dem er, so wie Bee oben, auf dem Plakat zu sehen ist, weil er in der zweiten Staffel auf die Kids aufgepasst hat. Das war so ziemlich das erste und einzige Mal, dass ich von dem Film überhaupt was gehört habe, dabei ist er schon seit Oktober 2017 auf Netflix. Da wir am Wochenende einige Film geschaut hatten, fiel die Wahl auch auf diesen und darüber bin ich echt glücklich.
Die Story des Film könnte kaum banaler sein aber das gefällt mir. Es ist eben mal kein super anspruchsvoller Film, sondern wirklich einfach mal was um komplett abzuschalten und zu genießen. Am Anfang wusste ich auch so gar nicht, wo der Film überhaupt hin will. Ich meine klar, am Poster, am Namen und am Anfang merkt man schon, dass es wohl um die Babysitterin gehen wird. Dass sie allerdings urplötzlich dazu übergeht jemandem ein Messer in den Kopf zu rammen – damit hatte ich nicht gerechnet! Hat mich sehr überrascht aber auf eine positive Art und Weise.
Dieser Umschwung hat so gar nicht zum Anfang des Films gepasst aber genau das fand ich cool. Und das meine ich auch mit trashig. In dem Sinne ist es eine völlig unpassend Wendung gewesen, wie sie in Filmen wohl nur selten auftaucht. Viele mögen das wohl auch nicht so gerne, was ich durchaus verstehen kann, ich finde das aber interessant. Und so hatte ich auch schlagartig Lust auf mehr.
Besonders gefallen haben mir die vielen Filmanspielungen. Bee wird als großer Nerd vorgestellt und mit dem heißen Körper bildet das einen absolut tollen Kontrast und für einen Teenager Jungen ist diese Mischung wohl wirklich ein feuchter Traum. Dass Cole da nicht anders kann als Gefühle zu entwickelt ist für mich absolut verständlich. Er hat seine Rolle auch verdammt gut gespielt und wirkte unfassbar sympathisch, am liebsten hätte ich ihn hier und da mal in den Arm genommen. So unbeholfen und süß. Da haben sie wirklich den richtigen Schauspieler für die Hauptrolle ergattert. Dazu noch die verdammt gute und kontrastreiche schauspielerische Darstellung von Bee und ein unterhaltsames Duo ist geboren.
Ich für meinen Teil war weitestgehend begeistert und herausragend unterhalten von dem Film. Ich liebe es wenn Filme trashig werden und viel zu viel Blut fließt. Vermutlich könnte man den Film am ehesten mit einer modernen (brutalen oder eher blutigen) Version von “Kevin Allein zu Haus” vergleichen. Gerade die von Mia oben erwähnte unerwartete Storywendung war ein kleines Highlight für mich. Denn da ich mir weder Trailer noch Storybeschreibungen durch gelesen hatte, dachte ich vom “Cover” das Netflix benutzt eigentlich es wäre eine Art Zombiefilm (oder ähnliches) bei dem Cole und sein Babysitter versuchen zu überleben.
Umso überraschter war ich dann wiederum, als sich die Babysitterin und ihre Freunde plötzlich als Satanisten herausstellten. Mir hat es hier lediglich ein wenig an Hintergrund gefehlt. Warum sind sie Satanisten? Wie lange machen sie das schon? Was sind ihre Ziele? All das wurde lediglich angedeutet. Hier hätte vielleicht 10-15 Minuten mehr Spielzeit wahre Wunder bewirkt. Ansonsten weiß der Film wie von Mia beschrieben bestens zu unterhalten.
Der Film ist wirklich lustig, allerdings auch blutig und in manchen Szenen fragt man sich wirklich ernsthaft, ob die das gerade ernst meinen oder nicht. Dieser Schmale Grad zwischen Realität und völligem Humbug – ich mag das. Daher ist der Film wie für mich gemacht und so hat es sich auch angefühlt. Bei der Kritik von Fuma kann ich jedoch trotzdem zustimmen, teilweise haben die Hintergrundinfos gefehlt und man musste einiges einfach so hinnehmen.
Aber dennoch – eine ganze Ladung toller Schauspieler, eine gute Priese Mysterium und Übernatürliches und Voila, eine schöne Horror-Comedy Suppe ist bereit zum Servieren. Wer ganz großes Kino sucht ist hier absolut falsch aber für plumpe Unterhaltung ist der Film einfach genau Richtig. Ich denke, wenn man ihn auch noch mit einer Gruppe schaut, ist er noch ein Stück unterhaltsamer. Von daher hat Netflix hier in meinen Augen alles richtig gemacht und eine schöne Horrorkömdie erschaffen, die von mir wohlverdiente 8 von 10 Spritzen bekommt.
Eure

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