Valentinstag-Spezial: Schokolade selber machen wie im Anime

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Schokolade selber machen

Dieses Jahr kommt eine ganz neue Kategorie auf unseren Blog und wir freuen uns sehr darüber: Kochen! Wir haben dafür schon einige Kochbücher mit Anime oder Japan Bezug hier liegen, leider haben wir die Realisierung letztes Jahr nicht mehr geschafft. Dafür werdet ihr dieses Jahr aber einige nachgekochten Werke von uns sehen. Den Anfang mache ich nun mit einem Valentinstag-Spezial. Aber keine Sorge, die Kategorie Kochen wird eher von Fuma befüttert werden, bei mir sehen solche Versuche nämlich eher so aus wie bei Yuuhi Katagiri aus Akane Iro ni Somaru Saka:

Was Kochen und Backen angeht bin ich vom Charakter her genauso wie Chitoge aus Nisekoi oder Akane aus Ranma 1/2: ich kanns einfach nicht gut. Egal, wie sehr man sich anstrengt, irgendwas geht immer schief. Mal vergisst man was, vertauscht Zucker mit Salz oder einen Moment nicht aufgepasst und etwa ist angebrannt. Daher sieht man mich äußerst selten in der Küche stehen. Es kann halt nicht jeder im Kochen und Backen so talentiert sein wie Ran Mori aus Detektiv Conan oder Asuna aus Sword Art Online.

Für den Valentinstag wollte ich aber dennoch was besonderes für Fuma machen, etwas, das von Herzen kommt. Als ich dann vor zwei Tagen einkaufen war, kam mir die Idee wie ein Geistesblitz: warum nicht Schokolade selbst machen? Wenn die Mädels in Animes und Mangas das hinbekommen, dann schaffe ich das auch! Zumindest hat man durch den ein oder anderen Charakter das Gefühl bekommen, dass man es hinbekommt, wenn man sich nur richtig anstrengt! Also wollen wir doch mal gucken, ob das wirklich so einfach ist, wie es manchmal den Anschein hat.

Ich habe absichtlich kein Rezept im Internet rausgesucht. Bestimmt gibt es da eine ganze Menge, ich wollte es aber absichtlich so machen, wie ich es in Animes und Mangas gelernt habe: Blockschokolade schmelzen, in eine Form gießen, verzieren: fertig. Das hier ist jetzt also eher die “low budget” und “low talent” Variante. Wer hier ein hochwertiges und aufwendiges Rezept erwartet ist bei mir völlig falsch. Dafür kann ich allerdings garantieren: wenn ich das hinbekomme, bekommt ihr das auch hin! (viele die mich kennen werden an dieser Stelle nickend zustimmen, allen voran Fuma.)


Die Zutaten:

Wie oben bereits geschrieben habe ich aufgepasst, dass es keine teure Angelegenheit wird. Wenn man weiß, dass oft bei solchen Aktionen schon was schiefgegangen ist, hat man irgendwann Hemmungen davor, teure Zutaten einzukaufen. Im Edeka habe ich ganz normale Kuvertüre gekauft, Zartbitter und Weiße Schokolade. Fuma liebt Zartbitter über alles, an dieser Stelle ist es also durchaus von Vorteil, wenn man weiß, was der Angebetete gerne für eine Schokoladensorte isst. Eins weiß ich noch von ihm: er liebt scharfes Essen. Daher habe ich die Chilliflocken dazu gekauft. Später dazu mehr.

Ansonsten habe ich zum Verzieren noch diese Dekofarben gekauft, weil sie mich am meisten angesprochen haben. Zum Schluss brauchen wir noch Alufolie und eine Form, wo wir die flüssige Schokolade reinfüllen möchten. Natürlich in Herzform. Für die Formen habe ich einfach im Supermarkt eine kleine Pralinenschachtel gekauft und eine größere hatten wir von vor ein paar Jahren noch zu Hause. Gerade an Valentinstag findet man sowas im Supermarkt sehr leicht, ansonsten mal im Internet danach schauen.

Schritt 1: Form mit Alufolie auslegen

Wenn ihr eine geeignete Form gefunden habt, müsst ihr diese mit Alufolie auslegen. War für mich die einfachste und logischste Möglichkeit. Aber Achtung, was ich dabei außer Acht gelassen habe: bei mir ist es viel zu zerknittert. Wir stürzen die Schokolade am Ende und dann sind oben auf der Schokolade genau die Knitter der Alufolie zu sehen. Außerdem hatte ich auch das Problem, dass diese Pralinenschachtel einen Rand haben, der dicker ist als der Rest der Form. Die Schwierigkeiten habe ich überwinden können, hier könnt ihr aber auch schauen, ob ihr eine bessere Lösung dafür findet. Ansonsten bleibt ja noch die Deko zum Schluss zum kaschieren.

Eine bessere Alternative als diese hier wären Silikonformen. Es gibt richtig schöne in kleinen 1€ Läden oder auch im Internet.

Schritt 2: Dampfbad aufsetzen

Soweit ich das in Erfahrung bringen konnte gibt es zwei Varianten, wie man Schokolade schmelzen kann: das Wasserbad und das Dampfbad. Da ich mir jede Woche die Backvideos der lieben Youtuberin Kupferfuchs anschaue weiß ich mittlerweile, dass das Dampfbad einfacher sein soll, als das Wasserbad. Der Unterschied besteht darin, dass man beim Wasserbad den oberen, kleineren Topf im Wasser des unteren Topfes hat. Beim Dampfbad ist es ähnlich, allerdings muss man hier aufpassen, dass der obere Topf nicht das Wasser berührt. Für mich hat das Dampfbad unfassbar gut funktioniert, es braucht ein wenig Geduld aber ansonsten konnte hier bei mir nichts schiefgehen. Passt aber unbedingt auf, dass kein Wasser in den kleinen Topf kommt.

Schritt 3: Kuvertüre klein machen

Die Kuvertüre schmilzt am Besten, wenn man sie vorher klein macht. Ich hatte Glück, die die ich gekauft habe war perfekt dafür gemacht und hat sich ganz leicht in kleine Teile zerstückeln lassen. Es war auch weniger Kraftaufwand, als ich vermutet hätte. Auf Dauer geht das zwar in die Arme aber was macht man nicht alles gerne für den Liebsten.

Schritt 4: Kuvertüre schmelzen

Das schmelzen ging auch viel einfacher als ich dachte. Ich habe mehrere Varianten an Schokolade gemacht, die weiße habe ich beispielsweise einmal mit Milch und einmal ohne Milch geschmolzen, hat beides gut geklappt.

Was diesen Schritt angeht kann man seinen Vorstellungen freien Lauf lassen und ein bisschen rumprobieren. Den Tipp mit den Chilliflocken hatte ich bei einem Backvideo von Malwanne bekommen, ich hoffe sehr, dass die Schokolade am Ende dann auch nach Chilli schmeckt. In eine ganz andere Variante hatte ich dann noch zerstückelte Kekse rein gemacht (ich hatte nur Kekse mit Vollmilchschokolade überzogen). Eine frühere Freundin von mir hatte auch mal Cranberries in ihre Schokolade rein gemacht oder Zuckerstangen. Der Fantasie sind da wohl keine Grenzen gesetzt.  Einfach nur Kuvertüre schmelzen und in eine andere Form geben geht aber natürlich auch, allerdings wollte ich gerne, dass die Schokolade dann auch nach was anderem schmeckt als “nur” dem Eigengeschmack.

Schritt 5: in die Form gießen

Nun bleibt nur noch das gießen in die vorgefertigten Formen. Hier sollte man darauf achten, dass kein Wasser vom Topf  in die Form kommt. Alleine mit zwei Händen hat sich das als etwas schwieriger als gedacht herausgestellt, ist aber schaffbar. Da sich natürlich der Dampf am Topf abgesetzt hat, tropft dieser. Hier also einfach etwas aufpassen. Ansonsten auch darauf aufpassen, dass hier auch jede Ecke mit Schokolade bedeckt ist und keine großen Luftblasen an den Seiten entstanden sind.

Schritt 6: Warten

Jetzt bleibt euch nur noch zu warten, bis die Schokolade abgekühlt ist. Ich habe sie kurz draußen stehen lassen um sie abkühlen zu lassen und danach in den Kühlschrank gestellt. Nach 2-3 Stunden ist die Schokolade richtig schön hart geworden und man muss sie nur noch aus der Form kriegen. Aber vorsicht: 100% hart ist sie nicht. Wenn ihr beim rausholen nicht richtig aufpasst, kann sich die Schokolade durchaus leicht verformen.

Schritt 6: Dekorieren

Wenn ihr die Schokolade nun sicher aus ihren Formen bekommen habt und sie gut abgekühlt sind, könnt ihr mit dem verzieren anfangen. Ich habe als Dekoration nur die Zuckerstifte geholt, dank den drei Farben konnte ich mich hier aber etwas austoben.

Schritt 7: Dem liebsten die Schokolade übergeben – wie in Japan

Sind die Vorbereitungen und die Durchführung der Schokolade gelungen, bleibt euch nur noch übrig am 14. Februar die Schokolade an euren liebsten zu übergeben. Dabei wird in Japan zwischen den unterschiedlichen Arten von Schokolade unterschieden. Mein Wissen beziehe ich an dieser Stelle aus den vielen Animes und Mangas die ich in meinem Leben schon konsumiert habe.

Der Valentinstag ist in Japan nämlich eine sehr große Angelegenheit. In Japan übergeben an Valentinstag nämlich nur die Mädchen den Jungen Schokolade. Allerdings legen viele Charaktere großen Wert drauf, dass ihre Schokolade selbst gemacht ist. Das ist eben auch die perfekte Gelegenheit, um dem liebsten die mühevoll selbstgemachte Schokolade zu überreichen. Viele legen Wert darauf, bei der Herstellung an ihren Schwarm zu denken und somit alle Gefühle hinein zu stecken. Von Herzen kommende Schokolade sollte also selbstgemacht sein. Dann nennt man sie „honmei”.

Es gibt eine Unterscheidung, ob man die Schokolade für den Schwarm macht oder dem Chef oder Kumpel Schokolade überreicht. Diese nennt man dann „giri-choco“ und wird in Japan als “Pflichtschokolade” verstanden. Im Gegensatz zur honmei Schokolade ist diese aber meistens gekauft und kommt daher nicht von Herzen. Da der Valentinstag eher für Mädchen und vor allem für ihre Liebesbekundungen gedacht ist, gibt es für die Jungen in Japan den “White Day”. Dieser findet immer am 14. März statt, also einen Monat später. Nun sind die Jungs an der Reihe, ihre Zuneigung zu zeigen.

Wer sich mehr für die japanischen Traditionen um den Valentinstag und White Day interessiert, sollte unbedingt mal bei der lieben Eli von Life in Japan is Strange vorbeischauen. Sie lebt in Japan und hat dazu einen sehr viel besseren und informativeren Blogeintrag (auf Deutsch) geschrieben.


Das hier ist meine erste Schokolade gewesen. Diese war als Test gedacht, ob meine Idee der Herstellung überhaupt funktioniert und ist nur mit 100 gramm weißer Schokolade mit Chilliflocken. Härtungszeit hat ungefähr 2 Stunden gedauert.

Fuma hat sich sehr über die Schokolade gefreut und es hat ihm alles geschmeckt. Das hat mich persönlich sehr glücklich gemacht. Auch, wenn die Ergebnisse nicht so geworden sind wie ich es wollte, habe ich viel dazu gelernt und auch einige Tipps von der Community bekommen, was ich beim nächsten Mal besser machen kann. Das wird garantiert nicht meine letzte Erfahrung gewesen sein.

Sachen die ich verbessern muss: das erste Herz war zu hart, daher habe ich bei den nächsten beiden Herzen dann Milch dazu gemacht. Anscheinend war das zwar an sich eine gute Idee, weil die Schokolade tatsächlich weicher wurde. Jedoch zu weich. Im Kühlschrank haben die Herzen angefangen ihre Form zu verlieren, weshalb ich sie dann ins Gefrierfach gelegt habe. Dort haben sie ihre Form behalten, im Enteffekt hat Fuma aber gescherzt, dass er ja jetzt Schokoladen-Eis von mir bekommen hat. Da es ihm aber dennoch geschmeckt hat sehe ich das Projekt aber nicht als gescheitert an. Und wenn ihm was nicht schmeckt dann sagt er es auch immer, daher ist das doch unterm Strich ein gutes Fazit. 

Die Herstellung an sich war auf jeden Fall um einiges leichter, als ich es vermutet hätte. Von der Dauer her ging auch alles schneller als gedacht. Pro Schokolade kann man mit 20-30 Minuten Herstellungszeit rechnen plus der Härtungszeit. Von den Kosten her habe ich für die Kuvertüre und die Zuckerstifte nicht mal 5€ bezahlt. Je nachdem was ihr dann noch in eure Schokolade reinmachen möchtet müsst ihr die Kosten dafür addieren. Wer jetzt aber dachte, sowas kostet immer total viel Geld, dem sei gesagt nein: nein, es geht auch günstig.

Vielen Dank, dass ihr mich auf meiner Reise des Schokolade selber machens begleitet habt! Und wie versprochen werdet ihr in Zukunft öfter mal das ein oder andere Rezept hier entdecken können, sowie Empfehlungen für Kochbücher im Bezug auf Anime, Manga und Japan.

Eure

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Mia

Hallo ihr lieben. Mein Name ist Mia und ich bin 25 Jahre alt. Ich liebe Animes und Mangas über alles, bin aber auch ein absoluter Film- und Serienjunkie oder lasse meinen Abend auch gerne mit zocken ausklingen und habe auch nichts gegen ein gutes Buch am Wochenende.

5 Antworten

  1. Shirisu sagt:

    Omnomnom, die sieht so lecker aus!
    Ich bin auch so ein Tollpatsch in der Küche – backen ist nicht so viel besser als kochen bei mir… |’D

    Aber die Idee ist niedlich und die Umsetzung gefällt mir auch gut <3

    Über die neue Kategorie freu ich mich auch sehr und bin gespannt, was da so alles auf uns zu kommt 😉

  2. Kumo sagt:

    Kleiner Tipp: Silikon-Formen 😀 😀 😀

  3. Barbara sagt:

    Schokolade selbst zu machen ist tatsächlich relativ einfach, aber ich kenne die Problematik mit der Küche und dem Kochen. Wobei ich sagen muss, dass ich dafür im Backen echt spitze bin. Kochen musste ich mir erst beibringen. *haha* Auf jeden Fall bin ich schon sehr gespannt auf die neue Kategorie und dein Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen. Jetzt habe ich irgendwie auch Lust dem Prinzen etwas zum Valentinstag zu machen. Hmmm…

  4. speckolga sagt:

    Liebe Mia,

    erstmal: Ganz großes Lob an dieser Stelle, dass du dich das traust! Ich weiß ja, dass die Küche nicht so deine Baustelle ist, umso bewundernswerter finde ich es, dass du dich jetzt einfach mal ausprobierst und dann gleich mit so etwas Tollem anfängst!
    Ich bin jetzt ganz ehrlich am Überlegen, ob ich das auch mal mache 😀 Ich kenne den Vorgang natürlich auch durch diverse Animes und Mangas und habe mich immer gefragt, ob ich das auch hinbekommen würde. Da ich am Dienstag frei habe (und Mittwoch ja Valentinstag ist), überlege ich mir mal, mich auch auszuprobieren.
    Also allein für den Anstoß schon vielen Dank & ich freue mich auf die neue Kategorie!

    • Mia sagt:

      Hallo Olga,
      vielen herzlichen Dank für das tolle Lob! Ich dachte mir halt wirklich, wenn ich mich anstrenge und viel Liebe reinstecke dann schaffe ich es bestimmt 🙂 Na, hast dus geschafft was zu probieren? Ansonsten kann man das ja mehrfach im Jahr machen, dafür muss ja kein Valentinstag sein 😉 Ich werde das garantiert öfter noch machen, vor allem, weil ich mich verbessern möchte und es mir doch mehr Spaß gemacht hat, als gedacht. Vielen lieben dank für deinen tollen Kommentar :* LG

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