[Gastbeitrag] Film Review: Returner – Kampf um die Zukunft

Die geschätzte Lesezeit für diesen Beitrag beträgt 5 Minuten.

Returner - Kampf um die Zukunft

Moin, ich bin der Toki. Ein kleiner Story-Enthusiast, fleißiger Konsument verschiedener Unterhaltungsmedien und seit einiger Zeit auch als Podcaster im Internet unterwegs. Zu finden bin ich auf Twitter unter Noiseheadz (Musikpodcast) und dimenovel (ein sich noch im Aufbau befindender Film- und Storypodcast).

Wie kann man die Themen Japan, Film und Story richtig gut verbinden? Richtig, mit einem japanischen Film! Im Nachfolgenden möchte ich auf einen meiner liebsten japanischen Filme eingehen, Returner. Handelt es sich um einen guten Film? Ist er gut gealtert? Das sind Fragen, die ich gerne beleuchten möchte. Und wer weiß, vielleicht kriegt der eine oder andere so eine tolle Filmempfehlung.

Das Jahr 2084 ist ein sehr düsteres. Eine außerirdische Rasse, die Daggra, hat nach einem Jahrzehnte andauernden Krieg nahezu die gesamte Menschheit ausgelöscht. Das Mädchen Milly bekommt den Auftrag in die Vergangenheit zu reisen, um diesen Krieg zu verhindern. Dort angekommen macht sie Bekanntschaft mit dem Auftragskiller Miyamoto. Zunächst gar nicht begeistert von der ungewollten Begleitung, merkt er recht schnell, dass die beiden mehr verbindet, als nur der Zufall. In Form des kaltblütigen Killers Mizoguchis, Miyamotos Erzfeind, der mit seinen finsteren Machenschaften in den Ausbruch des Krieges verstrickt ist. Können die beiden ungleichen Partner die Auslöschung der Menschheit verhindern? Und ist wirklich alles so, wie es scheint?

Nach dem ich damals den allerersten Teil der Onimusha-Reihe gespielt hatte, bin ich eine Art kleiner Fan von Takeshi Kaneshiro geworden, der dem Hauptcharakter Samanosuke Gesicht und Stimme geliehen hatte. Ich begann mir viele seine Filme anzusehen und so bin ich schließlich auf Returner gestoßen.

Returner lässt sich sehr einfach beschreiben. Coole Actionszenen, eine große Prise Science Fiction, dazu klassische Oneliner und ein Bösewicht, den man hassen möchte, der aber zeitgleich sehr, sehr unterhaltsam ist. Mizoguchi ist einfach ein guter, eindimensionaler Bösewicht. Er hat einfach diese einnehmende Präsenz in seinen Szenen und man wartet regelrecht auf seinen nächsten Ausbruch von Wut, dem einer seiner Handlanger zum Opfer fällt oder seinen nächsten Spruch. Goro Kichitani verkörpert diesen Charakter einfach perfekt. Alleine seine Gesichtsmimik, wenn ihn etwas überrascht oder die Situation einfach nicht nach seinem Wunsch verläuft, ist Gold wert. Ohne ihn würde dem Film etwas fehlen. Takeshi Kaneshiro als Miyamoto und Anne Suzuki als Milly stehen ihm aber in nichts nach. Ihr Für und Wider ist manchmal sehr unterhaltsam. Sie sind einfach gut geschriebene und gespielte Charaktere.

Zunächst will Miyamoto nichts von ihr wissen, sperrt sie aus und versucht sie bei jeder Gelegenheit einfach loszuwerden, um sich seinen eigenen Zielen zuzuwenden, immerhin hält er ihre Geschichten über Zeitreisen und Außerirdische für nichts mehr, als die wirre Fantasie eines Kindes. Doch Milly schafft es immer wieder ihn dazu zu bringen ihr bei ihrem Auftrag zu helfen und sei es durch Erpressung. Mit der Zeit sieht man allerdings eine Entwicklung bei ihm und er taut ihr gegenüber sehr stark auf. Die Chemie der beiden Schauspieler spiegelt diese Entwicklung sehr gut wieder.

Die deutsche Synchronisation ist auch nicht von schlechten Eltern. Die Sprecher sind sehr gut gewählt und verleihen den Figuren eine passende Aura.

Aber jeder Film, jede Story hat auch negative Elemente. Wenn ein Bewegtbildmedium sehr viel CGI verwendet, dann fällt es meistens auf. Klar, CGI ist überall drin. Beispielsweise werden Flammen in einem Film werden so vergrößert oder multipliziert, was kaum als Nachbearbeitung auffällt und sehr gut altert. Da empfehle ich beispielsweise einmal Batman Begins zu sehen. Zumindest die Szene, in der Bruce Wayne beschließt Gotham zu verlassen und seine Besitztümer zurücklässt. 95% der brennenden Tonnen sind computergeneriert und es fällt nicht auf. Reine CGI-Figuren hingegen, da fällt es sehr schwer hingegen sie realistisch wirken zu lassen und sei es in ihren Bewegungen. Das an sich macht eine Szene nicht zwangsläufig schlechter, aber sobald ein Schauspieler gezwungen ist mit so einer Figur zu interagieren, kann es leicht die Immersion des Films trüben. Nun, aber in einen Science Fiction-Film, in dem es von außerirdischen Invasoren, Zeitreisen und futuristische Waffen nur so wimmelt, lässt sich so etwas nicht vermeiden. Solche Effekte altern leider nicht sehr gut. Was 2002, im Entstehungsjahr des Filmes, vielleicht noch gut aussah, das tut es heutzutage nicht mehr. Die Zeitreiseeffekte oder auch die Verwendung der futuristischen Technologie sehen hingegen immer noch sehr gut aus.

Der Schnitt des Films ist typisch für seine Zeit. Nicht zu schnell, aber leider sind sie in vielen Actionszenen überpräsent. Es geht natürlich schlimmer, was man bei manch anderen Filmen gerne mal sieht und immerhin müssen die Stuntleute ja auch irgendwie einspringen können, aber ich für meinen Teil kratze mich am Kinn und schwärme darüber, wie weniger Schnitte die Action noch gehaltvoller hätte machen können.

Auch die Zeitreiseaspekte geben die typischen Logikschwierigkeiten wieder. Aber hey, welcher Film, außer es handelt sich um eine Zeitschleife, schafft das schon? Es stört in diesem Fall die Handlung keineswegs und ist besser umgesetzt, als viele andere Zeitreisegeschichten. Die Erklärungen werden simpel gehalten und versuchen nicht zu stark auf wissenschaftliche Elemente zurückzugreifen. Man sollte nur nicht zu viel über den Zeitreiseaspekt nachdenken.

Die Story hingegen ist sehr gut erzählt und verlässt sich dabei auch stark auf visuelles Storytelling. Sowas mag ich immer sehr gerne. Wenn schon Bewegtbilder, dann sollten diese auch genutzt werden. Charaktermotivationen sind simpel, nachvollziehbar und auch gut erklärt. Es braucht nicht viel Kontext, um Miyamotos Hass auf Mizoguchi zu erklären. Ja, da würde ich ihn auch hassen.

Erzählerisch gibt es bei einigen Hintergründen zwar minimale Lücken, die stören aber die Handlung nicht weiter. Es wäre schön gewesen noch ein, zwei mehr Informationen zu Miyamoto und seinem Tagewerk zu haben. Dies wird nur sehr grob am Anfang des Films beleuchtet. Er greift in die Machenschaften der örtlichen Verbrechersyndikate ein, erledigt ein paar Handlanger, schnappt sich das Geld und gibt es seiner Auftragsgeberin. Da hätte ein Satz Kontext mehr Tiefe geben können, aber wie gesagt, es stört die weitere Handlung nicht.

Returner hält was es verspricht. Action und Science Fiction, inspiriert von vielen amerikanischen Produktionen, darunter Mission Impossible und Matrix. Das CGI ist in vielerlei Hinsicht nicht gut gealtert, dafür der restliche Film hingegen schon. Es lohnt sich also einen Blick zu riskieren.

Ich gebe Returner 8 von 10 Zeitmaschinen.


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Diese Rezension spiegelt lediglich die persönliche Meinung des Autors wider und nicht die von House of Animanga.

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