Buch Review: Die Abenteuer des Apollo 1 – Das verborgene Orakel
Die geschätzte Lesezeit für diesen Beitrag beträgt 5 Minuten.
Wie bereits in meinem Beitrag zum Ersten Percy Jackson Film geschrieben, bin ich ein großer Fan des griechischen Götter Pantheon´s. Da ich es bisher leider nicht geschafft habe die Bücher zum Film zu lesen, dafür aber mit einer anderen Reihe des Autors (Die Kane-Chroniken) begonnen hatte die mir gefiel, war ich natürlich für absolut alles offen! Als ich auf der Leipziger Buchmesse am Carlsen-Stand also sein neustes Werk, mit dem Namen Apollo sah, verliebte ich mich direkt in das Cover und wusste, ich muss das haben!!
Gesagt, getan und schon ein paar Wochen später hatte ich den Band in der Post. Freundlicherweise bereitgestellt von den lieben Menschen von Carlsen Verlag. Doch leider war ich zu dem Zeitpunkt noch komplett mit The Rising of the Shield Hero und anderen LN´s beschäftigt und so verzögerte es sich leider etwas, bis ich mit Apollo endlich beginnen konnte. Aufgrund der guten Übersetzung (oder des Schreibstil des Autors?) ging das ganze dann auch ziemlich zügig und nach ein paar Wochen war ich auch schon durch. Viel Spaß also mit meiner Review zu Apollo´s erstem Abenteuer als Mensch.
Nachdem der Gott Apollo den Bogen, im wahrsten Sinne des Wortes, mal wieder so richtig überspannt hatte, fand er sich plötzlich im freien Fall wieder. Dieser wurde unsanft von einem Müllhaufen abgebremst und schnell musste er feststellen das Zeus ihn erneut all seiner Kräfte beraubt und ihn mit dem Teenager-Körper des 16-jährigen Lester Papadopoulos bestraft hat. Doch der Fall ist für Apollo wohl tatsächlich eine Reise vom Regen in die Traufe, als ein paar Schläger ihm direkt klar machen, wie gebrechlich sein neuer Körper doch ist.
Als er gerade mit seinem neuen kurzen Leben abgeschlossen hat, wird er von der jungen Halbgöttin Meg McCaffrey gerettet. Doch die 12-jährige ist keineswegs die große Heldin oder Meisterin die er sich gewünscht hat. Chaotisch, eigensinnig und mit einem ungewöhnlichen Sinn für Mode, ist sie nur sich selbst Treu. Um die ihm auferlegte Strafe zu sühnen, muss er von nun an als ihr Diener und Helferlein sein Dasein fristen. Doch dies war noch das kleinste Problem, welchem sich Apollo stellen musste, als er bereits kurz darauf durch ein Jahrhunderte lang schlummerndes Grauen in ein viel größeres Abenteuer rund um seine Vergangenheit, die Orakel und einer ungewissen Zukunft, gerissen wird.
Was mir von Beginn an sehr gefallen hat, war der neue Blickwinkel. Während wir bei Percy Jackson und bei den Kane Chroniken ja Halbgöttern bzw. fast „normalen“ Menschen folgen und die Geschichte aus deren Sicht erzählt bekommen, erleben wir es diesmal aus der Sicht eines Gottes. Naja, sagen wir eher eines ehemaligen Gottes. Und das merkt man auch. Das Mindset mit dem Apollo oder eher Lester an Sachen heran geht, ist ein ganz anderes und auch wenn es mich seine Arroganz irgendwann ganz schön genervt hat, war es wirklich eine ganz neue Erfahrung, aus der Sicht einer Person, die so unglaublich von oben herab agiert, die Geschichte erzählt zu bekommen.
Klar ist Arroganz nichts neues und es gibt sie immer wieder mal bei verschiedenen Charakteren zu sehen oder eher zu lesen, aber bei einem Gott wie Apollo, der die Arroganz quasi erfunden hat, ist das dann doch schon ne ganz andere Hausnummer. Ich bin aber wirklich unglaublich dankbar, das sich unser Autor im Laufe des Buches entschieden hat, hier etwas mehr Menschlichkeit mit ins Spiel zu bringen. Es ist zwar echt ein interessanter Ansatz und ließt sich zu Beginn gut, ein ganzes Buch, wenn es jetzt nicht gerade Satire ist, ist dann aber doch zu viel des guten.
Blieben wir also erst mal bei den Charakteren. Mit Apollo haben wir in meinen Augen auch einen sehr guten Charakter aus dessen Sicht die Geschichte erzählt wird. Das göttliche, nahezu perfekte Wesen, welches lernen muss, das die Möglichkeiten von uns Sterblichen eben begrenzt sind und dies auf irgendwann auf sich selbst Projizieren muss. Bei Meg bin ich mir ehrlich gesagt etwas unsicher was ich von ihr halten soll. Mich persönlich hat sie mit ihrer Art ziemlich genervt und zwar häufig als Plotdevice getaugt, meist aber nicht wirklich was zur Story hinzu gefügt. Auch wenn sie vom Konstrukt der Story eigentlich der Hauptcharakter und Apollo der Support hätte sein müssen. Hier hoffe ich wirklich Besserung in den kommenden Bänden.
Was die anderen Charaktere angeht, muss man leider dazu sagen, das Riordan leider nicht zu viel Zeit auf sie verschwendet, da diese meist bereits in anderen Geschichten vorgestellt wurden. Apollo ist schließlich eine Fortsetzung der Percy Jackson und der Helden des Olymp Bücher. Warum sollte man auch allzu viele neue Charaktere zum Cast hinzu fügen, wenn doch genug bereits da sind? Für mich persönlich, der ich die Charaktere nun auch nicht so gut kenne, war es okay. Jeder Charakter wird beim ersten auftauchen kurz vorgestellt, um ein grobes Bild zu haben und alle wichtigen, bzw. Semi-wichtigen Charaktere bekommen dann ohnehin noch ihre 5 Minuten im Rampenlicht. Wie zum Beispiel auch Percy Jackson 😉
Auf gewisse Weise ist das Buch auch eine from Zero to Hero Story oder letztendlich doch eine from God to Zero to Hero Story? Und das macht sie eigentlich ziemlich gut. Apollo muss einsehen, das er mit seinem göttlich arroganten Mindset nicht sonderlich weit kommt und wird nach und nach menschlicher. Dabei folgt sie Story einem relativ gewöhnlichen Heldenverlauf, der Held tritt als 0 auf der Bildfläche auf, erleidet Rückschläge und muss am Ende zum Helden werden. Was Apollo vielleicht ganz gut und originell macht, dürfte hier wohl die Sache sind, dass er eigentlich nur seine eigene Suppe auslöffeln muss.
Denn er ist auf mehr als einer Ebene an der Situation mitverantwortlich. Denn nur dank ihm ist das Orakel von Delphi wieder in der Hand der Phyton und auch jene uralte Gefahr der er sich stellen muss, ist aus seiner Arroganz heraus geboren. Dahingehend hat Zeus mit seiner Strafe vielleicht genau das richtige gemacht? Auch was die Settings angeht, ist das Buch schön abwechslungsreich. Das Camp Halbblut dient zwar weitest gehend als Operations-Basis, wird aber von ungewöhnlichen Schauplätzen wie dem mykonischen Labyrinth oder aber einem gigantischen Ameisenhaufen sehr gut abgewechselt.
Wie oben bereits geschrieben, ist dieses Buch natürlich eine Fortsetzung, wenn auch gleichzeitig der Startpunkt einer neuen Storyline. Ich als Quereinsteiger kann das Buch jedenfalls auch als guten Startpunkt empfehlen. Vorwissen wird nicht unbedingt benötigt, da das Buch auf den letzten Seiten einen äußerst ausführliches Glossar mit allen nötigen Informationen bietet (nicht das ich es genutzt hätte XD). Mir hat die Story über den gefallen Gott wirklich sehr gut gefallen und der neue Blickwinkel hatte durchaus etwas erfrischendes. Für all jene die Lust auf ein spannendes Abenteuer mit griechischen Mythen und Sagenfiguren haben, dürfte Apollo´s erstes Abenteuer auf jeden Fall genau das richtige sein. Ich freue mich jedenfalls schon auf das bereits erschienene zweite Buch der Reihe und kann gar nicht erwarten zu erfahren wie das ganze wohl weiter bzw. letztendlich sogar ausgeht. Von mir gibt es hier 8 von 10 abgeschossenen Pest-Pfeilen.
Euer

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