Manga Review: Secret
Die geschätzte Lesezeit für diesen Beitrag beträgt 3 Minuten.
Vor ein paar Tagen habe ich mich ja schon den beiden Reihen Doubt und Judge von Yoshiki Tonogai gewidmet und war dann natürlich auch ziemlich interessiert, was es denn mit der Nachfolge Serie so auf sich hat? Schließlich kannte ich die ersten beiden Serien ja bereits zumindest teilweise, ich war also echt gespannt, auf die „neue“ Serie.
Mit der Annahme das es sich bei Secret um eine Fortsetzung der eher lose zusammenhängenden beiden Vorgänger handelt, war ich natürlich vor allem auch gespannt darauf, ob Tonogai erneut das gleiche Setting mit anderen Parametern nutzen würde, oder sich doch mal was neues ausgedacht hat. Umso überraschter war ich natürlich, das er das tatsächlich getan hat und damit wünsche ich euch auch viel Spaß mit meiner Meinung zu Secret.
Als eine Schulklasse auf dem Weg zur Klassenfahrt mit ihrem Bus brutal verunglückt, überleben nur eine Hand voll Schüler. Doch als wäre das Unglück nicht schon belastend genug, werden diese 6 Schüler von ihrem Betreungslehrer bei einem Treffen mit der offenen Anschuldigung konfrontiert, das sich unter ihnen 3 Mörder befinden und das diese 1 Woche Zeit hätten um sich zu stellen. Während zu Beginn das Unglück die Schüler als Gruppe noch zusammen schweißt, bilden sich bereits nach kürzester Zeit Risse in der Fassade des Vertrauens und die Suche nach den Schuldigen beginnt…
Was sich nun vom Setting her grundsätzlich wie ein spannendes Konstrukt liest, zerfällt leider viel zu schnell und schwächelt in meinen Augen auch etwas an der kurzen Story. Zu schnell und zu überstürzt passieren manche Ereignisse und fühlen sich dadurch irgendwie … erzwungen(?) und unbedeutend an. Dahingehend muss ich auch direkt sagen, dass es die schwächste der 3 Reihen ist und noch dazu rein gar nichts mit den anderen beiden Reihen zu tun hat. Was ich eigentlich etwas schade finde, denn in meinen Augen kann man das Closed Room Setting, wie auch schon Werwolf-Game mit seinen 3 Serien zeigte immer wieder nutzen, solange man ein paar Parameter ändert.
Wirklich schade das sich Tonogai in Secret zum kompletten Gegenteil entschieden hat und ein gänzlich neues Setting gewählt hat. Leider kam bei mir auch nie so recht die Spannung auf, wer von den 6 Schülern den nun ein Mörder ist und auch die Auflösung war irgendwie so unspektakulär und teilweise sogar grenzwertig. Vielleicht hat Tonogai aber auch einfach eine zu hohe Erwartung geschürt, durch die echt gut erzählten Vorgänger Doubt und Judge. Schade, aber sowas kann halt passieren, wenn du die Latte recht hoch ansiedelst.
Auch die Charaktere sind mir so schlecht in Erinnerung geblieben, das ich sie wahrscheinlich nicht mal erkenne wenn ich jetzt so durchblättere und versuche etwas über die Charaktere zu erzählen. Leider ist auch Sanada der mit Abstand schwächste Protagonist und dient gefühlt häufig nur als Werkzeug um die Story voran zu treiben. Abgesehen davon wirkte er auf mich so unglaublich blass, das er irgendwie wie ein Protagonist in einem Spiel war. Eben eine Art Zuschauer, der halt Teil der Ereigniskette ist, aber irgendwie doch nicht so recht dazu gehört. Nicht das die restlichen Charakter mehr Tiefgang gehabt hätten ^^“
Auch was die dargestellte Brutalität angeht, rudert Secret unheimlich weit zurück und bis auf die „natürlichen“ Folgen des Unfalles und nem Messer im Rücken geht da einfach nichts. Ich meine Splatter oder Gewalt ist echt kein Muss. Ich mag es zwar und hab echt keine Probleme damit wenn eine Story so gut geschrieben ist, das sie ohne auskommt. Aber auch hier habe ich durch die beiden Vorgänger eine gewisse Erwartungshaltung, die hier halt leider sehr enttäuscht wird. Sehr schade!!
Dafür muss ich dem Mangaka dennoch lassen, das mir seine Zeichnungen unglaublich gut gefallen haben. Vom Charakterdesign über die Hintergründe, wie auch die generelle Darstellung der Emotionen finde ich das Gesamtpaket ziemlich gelungen. Nur das es halt leider nix bringt, wenn die Story die mit den Bildern getragen werden soll, nicht wirklich was hergibt.
Zusammengefasst muss ich leider noch mal sagen, dass ich von Secret etwas enttäuscht bin. Die beiden Vorgänger Doubt und Judge haben hier die Messlatte ziemlich hoch angesiedelt und Secret hat es gefühlt nicht mal versucht sich daran zu Messen. Was per se nicht heißt dass es schlecht ist. Der Manga ist ganz unterhaltsam, aber fühlt sich eher wie ein Snack für nebenbei an. Mann verputzt ihn und sobald man in verdaut hat, bleibt nichts hängen. Wer dennoch Interesse an dem Manga hat, kann ja mal schauen ob er ihn sich gebraucht irgendwo organisieren kann. Von mir gibt es an dieser Stelle 7 von 10 gelösten Geheimnissen.
Euer

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