Manga Review: We never Learn Band 1
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Wie letzte Woche bereits geschrieben, habe ich schon immer eine Schwäche für Shounen Titel. Allerdings gibt es noch ein Genre, dass mich ein wenig mehr reizt, bzw. mich endgültig zum Mangaleser gemacht hat und immer begleitet. Es geht um Romantic Comedy, welches gerade durch Reihen wie Love Hina und Ranma ½ meinen Geschmack sehr geprägt hat. Auch heute lese ich Romcoms immer wieder gerne und gehöre wohl zu dem sehr überschaubaren Prozentsatz, der sich an dem (heute mehr den je) großen Anteil an Ecchi Szenen so gar nicht stört.
Allerdings gibt es auch im Jump neben all den Shounen auch immer wieder die ein oder andere Romcom die auch was taugt. Selbst Nisekoi war gar nicht mal so schlecht, auch wenn es letztendlich viel zu lange gezogen war. Aber heute geht es mir um eine der aktuelleren Serien, die dank ihrer Anime Adaption auch relativ beliebt geworden ist. We never Learn ist eine echt unterhaltsame Romcom die als Mix vieler bereits bekannter Szenarien dennoch recht unterhaltsam daher kommt… oder vielleicht auch gerade deshalb? Da Kazé die Reihe erfreulicherweise auch über den Ozean zu uns gebracht hat, habe ich natürlich direkt mal beim ersten Band zugeschlagen und präsentiere hiermit meine Meinung zum ersten Band.
Nach vielen entbehrlichen Jahren voller Lernstress und Anstrengungen befindet sich Nariyuki Yuiga im Abschlussjahr der Oberschule. Da er aus ärmlichen Verhältnissen kommt, ist er überglücklich als ihm der Direkter mitteilt, dass er das Stipendium auf das er hin gearbeitet hat erhalten würde. Doch das Stipendium wird an eine Bedingung geknüpft. Nariyuki soll den beiden Schulschönheiten und Genies Nachhilfe geben, sodass diese an ihre jeweilige Wunschuni können.
Was sich anfangs wie ein Kinderspiel anhört, sollte schon bald zu Nariyuki´s größter Hürde werden. Denn während das „Literatur-Dornröschen“ Fumino Furuhashi wieder ihrer Fähigkeiten ein Studium der Naturwissenschaften anstrebt, will das „Roboter-Däumelinchen“ Rizu Ogata ein Studium der Geisteswissenschaften absolvieren. Damit beginnt für Nariyuki ein spannender Kampf um das begehrte Stipendium…
Ich bin bereits vor einer ganzen Weile auf den Manga gestoßen, ich denke es war ungefähr zur gleichen Zeit, zu der ich auch auf Demon Slayer (Kimetsu no Yaiba) gestoßen bin. Da ich schon immer eine schwäche für Jump Romcom´s hatte musste ich dann ja wenigstens mal rein lesen und was ich sah gefiel mir ziemlich gut. Aber wie immer kam die kaum vorhandene Zeit dazwischen und schon waren wieder einige Monate vergangen seit ich das letzte Kapitel gelesen hatte und der Anime wurde angekündigt…
Wie oben bereits beschrieben, macht We never Learn eigentlich keine großen ideenreichen Sprünge, sondern bedient sich an einer Vielzahl bereits dagewesener Settings und mixt sie zusammen. Ich denke heutzutage ist es ziemlich schwer, ein Setting zu finden, das noch nicht erzählt wurde, also ist es wichtig sich ein Setting aus zu suchen und die bestmögliche Story darin zu erzählen. We never learn nimmt sich dem bekannten „Nachhilfe“ Setting an und bringt mit der Tatsache das der „Lehrer“ selbst ein Schüler ist, immerhin etwas frischen Wind rein.
Noch dazu hebt er sich vielleicht etwas vom Setting ab, da die beiden Schülerinnen die Fähigkeiten des Lehrers bei weitem überflügeln (zumindest was das Fach angeht, für das ihnen liegt). Lustig finde ich da ja vor allem, das sich die beiden über Nariyukis Fehler in ihren jeweiligen Spitzenfächern belustigen, es aber so gar nicht verstehen können, wie er es wiederum nicht verstehen kann. Na ist halt schwer wenn du eine Begabung hast und etwas quasi aus dem Handgelenk machst. Ich kann die beiden Mädels da durchaus verstehen, da ich dass aus meinem Privatleben durchaus kenne. Mir fehlt da auch häufig das Verständnis wenn jemand in meinem Umfeld nicht in der Lage ist eine Aufgabe zu erledigen, über die ich nicht mal nachdenken müsste.
Schön aber auch, das genau hier ja auch das Problem liegt, weshalb die beiden Mädels sich nicht gegenseitig aushelfen können. Denn wenn man nicht versteht was selbstverständlich sein sollte, kann man dem gegenüber auch nicht erklären, wie er es besser machen soll. Umso besser finde ich es in die Story dann auch ein geflochten, dass Nariyuki in seiner Kindheit wohl auch eine kleine Lernschwäche hatte. Diese konnte er nur durch die weisen Worte seines Dads und der Tatsache das er sich rein gehängt hat wie kein zweiter überwinden. Ich denke auch dass das gar nicht mal so unrealistisch ist, denn meiner Meinung nach kann man alles schaffen, wenn man sich nur genug rein hängt.
Allgemein gefällt mir das Setting und der seichte Plot eigentlich ziemlich gut. Von Kapitel zu Kapitel lernen wir die 3 Protagonisten (oder auch 4 am Ende des Bandes) besser kennen und erfahren so auch nach und nach was ihre Beweggründe sind. Wobei ich ehrlich gesagt Fuminos Grund sich für ihre Schwäche zu entscheiden nachvollziehbarer empfinde, als es bei Rizu der Fall ist. Denn sich nach der Toten Mutter sehnen ist immer noch ne andere Hausnummer als nicht in der Lage zu sein menschliche Mimik und Gestik lesen zu können und deshalb jedes (Brett)Spiel zu verlieren. Aber was solls, solange es unterhaltsam und abwechslungsreich bleibt, ist das für mich schon okay.
Die Charaktere gefallen mir weitestgehend bisher eigentlich ziemlich gut. Auch wenn Nariyuki mich etwas zu sehr an die vielen anderen Armen Romcom Protagonisten erinnert. Irgendwie haben die fast alle immer so ein Faible. Warum kommt da einer eigentlich nicht mal aus gutem Hause und muss sich mit armen Mädels rumschlagen. Selbstverständlich kommt er aber ausgestattet mit allerhand typischen „arme Leute sind gutherzig und wissen sich immer zu helfen“ Skills daher. Von aufopferndem Verhalten über die Notfallkerze bei Stromausfall, erfüllt er eigentlich das typische Klischee. Nicht das mich das stören würde, ich mag Protagonisten die sich zu helfen wissen, denn die meisten Probleme kann man durch Improvisationen lösen.
Die beiden oder sagen wir eher 3 Mädels, sind soweit auch recht typische Romcom Charaktere. Mit Fumino haben wir den typischen literarischen Freigeist, der Probleme mit ernsten Situationen hat. Rizu wiederum als Spezialistin für die Naturwissenschaften ist eher kühl und berechnend. Das Trio wird dann noch mit der Sportkanone Uruka abgerundet, deren einzige Interesse bei ihren sportlichen Leistungen liegt. Allerdings ist sie auch die einzige der drei, die bereits Gefühle für unseren Main mit ins Rennen bringt. Da bin ich natürlich auch mal gespannt in wie weit sich das ganze hier im Laufe der Story noch entwickeln wird.
Allgemein gefällt mir der Zeichenstil und das Charakterdesign auch ziemlich gut und beiden trägt somit zum unterhaltsamen Setting bei. Ich bin natürlich etwas gespannt, wie lange man das Setting halten kann, schließlich ist das Zeitfenster von knapp 1 Jahr ja doch recht begrenzt, und da man Lernerfolge nun mal erst nach ein paar Tagen und Wochen hat, sollte das Pacing eigentlich recht schnell voran schreiten, aber ich glaube wo kein Kläger da kein Richter. Denn im ersten Band vergehen sicherlich schon mal gut die ersten 2 Wochen wenns reicht. Bisher fühlt sich das Pacing aber durchaus angenehm an.
We never learn ist eine durchaus unterhaltsame Romcom, die mit angenehmen Charakteren, einem bekannten aber Neu-interpretiertem Setting und einem guten Pacing daher kommt. Mit dem ersten Band wurde ich mit abwechslungsreichen Kapiteln bestens unterhalten und kann den Band auch bedenkenlos so weiter empfehlen.
Nur bin ich gespannt, in welche Richtung das ganze letztendlich gehen wird, denn das Setting lädt ja eigentlich schon nahezu dazu ein zu einem Harem zu mutieren und vermutlich werde ich damit auch gar nicht mal so falsch liegen. Bleibt wohl nur mal ab zu warten, wie lange die beiden (und potentielle weitere Kandidaten) wohl brauchen werden um Gefühle für den gutherzigen Nariyuki zu entwickeln. Ich bleibe auf jedenfalls mal dran und freue mich jetzt schon auf den 2. Band.
Euer

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