Anime Movie Review: Human Lost

Die geschätzte Lesezeit für diesen Beitrag beträgt 4 Minuten.

Wie schon vor einer Woche in meinem Beitrag zu Astra Lost in Space geschrieben, bin ich ein großer Sci-Fi-Fan. Aber Science Fiction beinhaltet ja nicht nur die Abenteuer in den Weiten des Weltalls, auch hier auf unserer Erde kann man wunderbare Science Fiction erzählen wenn man ein Paar Menschheitsträume auslebt, oder einfach ein Stück weit in die Zukunft springt, wie es beispielsweise bei Filmen wie I,Robot oder Matrix der Fall ist.

Einer dieser ewigen Menschheitsträume dürfte wohl das ewige Leben sein. Wer wünscht sich nicht sein Leben über die kurze Dauer von 80 Jahren zu erweitern und einfach noch etwas länger den Verfall der Zivilisation und der Menschheit mit anzusehen? Ewiges Leben ist eine der 3 Sachen die ich mir auf jeden Fall wünschen würde, wenn ich die Chance dazu hätte. Aber wie alles im Leben kommt ein Wunsch wie ewiges Leben auch immer mit einem großen Preis und um was es sich dabei zum Beispiel auch handeln könnte hat der Film Human Lost aufgegriffen. Ein großes Dankeschön an das Team von Leonine die es mir ermöglicht haben mir den Film vorab anzusehen. Viel Spaß also mit meiner Meinung zum Abendfüller.

Tokyo 2036. Eine revolutionäre medizinische Entdeckung verändert alles. Durch den Einsatz von Nanotechnologie gelingt es, der menschlichen Spezies ein 120-jähriges Leben ohne Krankheit zu garantieren. Ein idyllisches und zugleich trügerisches Versprechen für jene, die sich diesen Luxus leisten können. Doch wo Licht ist, ist auch Schatten – und bald schon offenbart sich die Kehrseite dieser technologischen Errungen-schaft, die die ganze Menschheit ins Verderben zu stürzen droht …

   

Auch wenn ich eigentlich selten mit den Animationen anfange, will ich hier doch mal damit starten. In den Vergangenen Jahren ist es sehr in Mode gekommen, statt den herkömmlichen Zeichnungen CGI-Animationen als neues Medium zu nutzen. Ich gehe mal stark davon aus, dass es sich dabei auch um eine finanzielle Frage handelt. Gerade die ganzen „Netflix Originals“ sind mittlerweile ja alle durchweg CGI-Produktionen.

Ich bin zwar kein allzu großer Fan davon, aber ich denke dass es gerade bei Sci-Fi Produktionen noch am ehesten zur Thematik passt, diesen Stil zu wählen. So hat es mir auch hier in diesem Film eigentlich ganz gut gefallen, da es die Düsternis und Verkommenheit der Szenerie mit untermalt hat. Auch wenn ich mich immer noch daran störe das einzelne Szenen immer wieder stocken, weil man bei einzelnen Animationen auf einige Frames verzichtet hat und die Bewegungen dadurch hacklig wirken.

Ästhetisch hat mich der Film aus irgend einem Grund auch an das sehr starke Switch Game Astral Chain erinnert (auch wenn beide gänzlich unterschiedliche Ansätze und Storys haben). Auch wenn ich daran glauben will, das wir heutzutage in zivilisierten Zeiten leben, weiß ich das wir heutzutage auch schon keine globale Gleichberechtigung haben. Ich finde es aber immer wieder lustig oder eher traurig, aber auch realistisch, wie Sci-Fi-Szenarien diese Klassengesellschaft auch immer wieder ad absurdum führen und Ich bin mir da ziemlich sicher, dass sie näher an der Wahrheit liegen, als dass die Menschheit jemals in der Lage wäre ein gleichberechtigtes Utopia zu erschaffen.

Die Story selbst, die sich ja rund um den Menschheitstraum des ewigen Lebens dreht und aus der Sicht eines Protagonisten erzählt wird, der sich gegen das soziale Kasten-System stellt fand ich ziemlich unterhaltsam. Denn der Film setzt in seinen drei Akten zu einer Storyline rund um die Menschen die ihre 120er erleben an und die damit einhergehenden Feierlichkeiten. Wie im Film erklärt wird, ist dies möglich durch das sogenannte Shell-System, welches beinhaltet, dass die Menschen mit verbesserten Körpern und Nanomaschinen gesund gehalten werden.

Doch eine vermeintliche Utopie wäre kein gutes Szenario ohne ihre düsteren wurzeln, denn das ewige Leben kommt mit einem Düsteren Preis. Denn sollte das Lebenserhaltungssystem mal einen Systemfehler haben oder die Funktionen durch eine gewisse Droge durcheinander gebracht werden, laufen die Nanomaschinen Amok und vernichten ihren Wirt, indem sie ihn in eine unkontrollierbares Monster, einen sogenannten Lost verwandeln. Da dass ja keine gute P.R. Wäre, wird genau dieser Fakt aber vor der Öffentlichkeit auch unter Verschluss gehalten und von Spezialteams bekämpft und vertuscht.

Mit guten und spannenden Action-Sequenzen weiß der Film die Story dann nach und nach voran zu treiben, wobei ich auch sagen muss, dass mir das ganze als Serie deutlich lieber gewesen wäre. Denn ich fand das man ziemlich viel Input in kurzem Zeitraum bekommen hat und dachte mir nach 1 ½ Stunden dann auch, dass es langsam mal gut sei. Nicht falsch verstehen. Unterhaltsam war er dennoch, aber irgendwas hat mir beim Pacing nicht so recht zugesagt.

Was die Charaktere angeht, muss ich leider sagen, kann der Film bei mir keine Lorbeeren absahnen. Die waren mir leider allesamt viel zu platt und auch der Versuch über Erzählungen die Vergangenheit des Protagonisten und des Antagonisten zu erzählen ist an mir leider ziemlich vorbei gegangen. Wie oben schon geschrieben, denke ich, das hier eine Mini-Serie oder eben eine Serien-Staffel deutlich sinnvoller gewesen wären.

Zum Schluss noch ein paar Daten zum Film:

Der Cyberpunk-Action-Thriller HUMAN LOST basiert auf der millionenfach verkauften Romanvorlage und wird von einem erfahren und renommierten Produktionsteam bestehend aus Katsuyuki Motohiro (u.a. “Psycho-Pass), Fuminori Kizaki (“Afro-Samurai”), Tow Ubukata (u.a. “Ghost in the Shell ARISE”) und Polygon Pictures (u.a. “Blame!”, “Godzilla: Monster Planet”) realisiert.

Alles in allem war der Film dennoch ein unterhaltsamer Abendfüller, mit einem düsteren Szenario rund um das ewige Leben und wie weit die Menschheit bereit wäre um diesen Traum zu erfüllen. Ich sag nur, kein Opfer ist zu groß.

Für Sci-Fi-Fans dürfte der Film dennoch ein unterhaltsames Abenteuer sein, für alle anderen könnte er streckenweise etwas verwirrend und lang gezogen wirken. Wenn man allerdings das Setting ohne große Fragen akzeptieren kann, wird man mit einem unterhaltsamen Action-Abenteuer mit einem großen aber düsterem Finale belohnt. Der Film ist seit Freitag dem 21.08.20 auf Amazon erhältlich (Link unten)

Von mir gibt es an dieser Stelle 7 von 10 Wünschen nach Unsterblichkeit.

Euer


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