Anime Review: Die Welt in allen Farben – Iroduku
Die geschätzte Lesezeit für diesen Beitrag beträgt 6 Minuten.
Obwohl meine Anfänge was Anime und Manga angeht, wohl ganz klar bei den action-lastigeren Werken liegt, gehörte das Romantik-Genre schon immer zu meinen favorisierten Genre. Unabhängig ob es jetzt eher in den Drama Aspekt oder den Comedy Aspekt abdriftete. Somit bin ich von Yunas Geisterhaus über A Silent Voice bis hin zu wilden Serien wie Dragons Rioting für alles offen.
Also sprach mich im Oktober ´18 natürlich auch Iroduku an, als es in der damaligen Airing-Season lief. Leider schaffte es die 1. Folge nicht so recht mich in den Bann zu ziehen und ich legte sie erst mal bis auf weiteres auf „on hold“ um sie irgendwann mal am Stück nachzuholen. Wie es der Zufall so will, hat sich Leonine dazu entschieden die Serie zu uns nach Deutschland zu holen und hat mir die Serie auch direkt zur Verfügung gestellt. Dieses Wochen Ende habe ich sie dann in zwei Etappen durchgezogen und war bestens unterhalten. Somit also ein großes Danke an Leonine für das Bereitstellen der Serie und viel Spaß mit meiner Meinung zu Die Welt in allen Faben: Iroduku.
Nach einigen traumatischen Ereignissen in der Kindheit hat die junge Schülerin und auszubildene Magierin Hitomi Tsukishiro die Fähigkeit verloren Farben zu sehen. Ihre Welt wird in ein tristes Schwarz Weiß getaucht und sie hasst ihre Magie abgrundtief. Um ihr mit dem Problem zu helfen schickt ihre Oma sie 60 Jahre in die Vergangenheit um dort eine Lösung für ihr Problem zu finden.
Im Jahr 2018 angekommen, ist die aus der Zukunft stammende mit dem technischen Standard massiv überfordert und ohne direkte Anweisungen sucht sie ihre Familie auf. Als sie kurz darauf auf Yuito Aoi einen begabten Zeichner trifft, in dessen Zimmer sie nach der Zeitreise gelandet war, und eins seiner Bilder betrachtet ist sie von der Situation überwältigt. Denn als sie das Bild betrachtet, leuchtet dieses in bunten Farben auf und erhellt ihre schwarz weiße Welt. Mit diesem Hoffnungsschimmer beginnt ein ungewöhnliches Zeitreise Abenteuer voller Gefühle, Farben und einer gehörigen Portion Magie.
Fangen wir doch mal ganz vorne an. Denn was mir damals gar nicht so bewusst war, war die Tatsache, dass es sich hier um eine P.A. Works Serie handelt. Eins der wenigen Studios, dass sich in der heutigen Zeit noch traut Originals raus zu hauen. Klar sind nicht alle der Mega Burner, aber mindestens unterhaltsam und daher gehört das Studio mittlerweile auch zu meinen Favoriten.
Vor allem fasziniert mich ja die Bandbreite des ganzen, von Slice of Live Serien wie Sakura Quest oder Shirobako über abgefahren Supernatural Serien wie Angel Beats oder Charlotte bis hin zu Romance Serien wie The Day I become God, Iroduku oder Nagi no Asukara. Ich glaube ich mache mir dieses Jahr mal die Mühe und klappere mal einige der Serien ab, hab ja lustigerweise doch so einige ungesehen im Schrank stehen. Aber ich schweife ab, zurück zur Serie.
Obwohl ja bereits in der ersten Folge grob klar wird, was das letztendliche Ziel der Serie ist, finde ich das ganze Konstrukt eigentlich ziemlich gelungen. Denn nur nach und nach erfahren wir, was denn eigentlich vorgefallen und das tatsächliche Problem von Hitomi ist. Noch dazu bildet sich im laufe der Serie ein recht gelungenes Beziehungs-Konstrukt, das mich wie so häufig in Romance-Drama Serien so oft zur gefühlten Weißglut treibt. Ist es denn wirklich so schwer, demjenigen für den man Gefühle hat, diese mit zu teilen?
Allgemein hat mir das aufgebaute Szenario ziemlich gut gefallen. Eine Welt in der Magie zwar nur von einer Hand voll weniger gewirkt, aber letztendlich fast von jedem genutzt werden kann ist echt cool. Das dazu passende relativ normale Schulklub Setting mit dem Foto- und Zeichen-Klub hat mir echt gut gefallen. Aber es wird natürlich recht schnell klar, dass nicht das Setting sondern das Charakter-Konstrukt die große Stärke des ganzen ist.
Mit Hitomi haben wir eine schüchterne, leicht verbitterte Protagonistin, die von der neuen Situation, in der sie sich nach der Zeitreise befindet, absolut überfordert ist. Was durchaus verständlich ist, wenn ich mir alleine überlege, wie ich mich fühlen würde, wenn ich jetzt plötzlich in den 60ern stecken würde… grausam. Aber sowohl ihre Familie wie auch ihre Klubmitglieder sind da wirklich eine absolut gelungene Stütze. Dass klappt natürlich auch nur, wegen der generellen Akzeptanz von Magie in dem Szenario. Ich glaube mein Opa oder Uropa würde mich ins nächste Sanatorium einweisen lassen, wenn ich ihm erzähle, dass ich aus der Zukunft komme.
Jedes der Klubmitglieder trägt seine Eigenheiten zum Gruppengefüge hinzu und stärkt auch so für den Zuschauer ein gelungenes Gruppenbild. Auch wenn das Vergangenheits-Ich von Hitomis Großmutter Kohaku anfangs mit dem Klub nichts am Hut hatte, fügt sie sich durch ihre stürmische offene Art schnell ein und wurde auch so zu einem meiner Lieblingscharaktere der Serie. Vor allem, da man bereits vorab immer wieder von Hitomis Klassenkameraden die wildesten Geschichten über Kohaku erzählt bekommt. Kurumi und Shou bilden durch ihre Art und wahrscheinlich auch einfach die Tatsache das sie beide im letzten Jahr sind, gute große Geschwister Typen, während Asagi mit ihrer schüchternen Art und dem Hang zu süßen Tieren einfach nur knuffig ist und Chigusa mit seinen Späßen und Neckereien die Gruppe vollständig macht.
Auch der generelle Storyaufbau und der Fortschrittsverlauf sowie der gegebene Rote Faden haben mir hier ziemlich gut gefallen. Wie oben schon geschrieben, war mit der ersten Folge zwar bereits klar, was uns letztendlich erwartet/bzw. wie sich Hitomis Problem lösen lässt aber der kontinuierliche Weg dorthin war gut umgesetzt. Lediglich mit dem Ende bin ich nicht 100% zufrieden, aber das sind wiederum persönliche Präferenzen, denn ich bin immer ein Freund davon, wenn man erfährt, was denn nach den Ereignissen der Serie mit den Charakteren so passiert ist, vor allem auch, wenn es wir hier eigentlich Mega interessant gewesen wäre.
Animationstechnisch hat mir vor allem die Visualisierung von Hitomis Ansicht der Welt und den wenigen Farben, die ihre triste Welt einfärben ziemlich gut gefallen. Aber auch die Darstellung der Magie sah wirklich echt gelungen aus. Gerade heutzutage neigen Studios ja dazu mit mittelmäßigem CGI-Animationen die Magie darzustellen und den Zuschauer damit eine wilde Fahrt durch das uncanny Valley zu befördern. Ich verstehe den Trend da wirklich nicht. Vermutlich sind die CGI-Animationen einfach günstiger.
Final bleibt mir wohl noch noch ein großes Lob an die deutsche Synchro auszusprechen, die wie so oft bei Leonine Produktionen wieder hervorragend war. Meiner Meinung nach waren alle Stimmen bestens besetzt und keiner hat wirklich unpassend gewirkt. Good Job! Weiter so!
Mit Iroduku habe ich dieses Jahr bereits die Zweite Serie von P.A. Works geschaut, die erste war übrigens The Day I become God“, die mich sehr gut unterhalten hat. Gerade beim Thema Romance/Drama finde ich es schwer tatsächliche Meisterwerke zu erschaffen, wenn diese nicht mit unglaublichen Schicksalsschlägen aufwarten. Daher freue ich mich auch immer wieder über solch unterhaltsame Werke wie Iroduku die zwar das Rad nicht neu empfinden aber mit einer interessanten Story und gut geschriebenen Charakteren gut zu unterhalten wissen.
Meiner Meinung nach ist Iroduku trotz eines etwas langsamen Starts eine unterhaltsame und empfehlenswerte Serie und ich hatte definitiv meinen Spaß. Von mir gibt es an dieser Stelle 8 von 10 bunten Farben in einer schwarz weißen Welt.
p.s.
Da ich oben ja schon mal angedeutet habe, dass ich mir mal die ganzen P.A. Works Serien anschauen/rewatchen will, hab ich mir überlegt, einfach mal ein kleines Ranking (welches ich dann nach und nach auch in den alten Beiträgen updaten werde) unter die Beiträge zu packen. Hier also mein aktuelles Ranking:
1. Irodoku (8 von 10)
Euer

*
die Welt in allen Farben: Iroduku (Bluray)
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