Anime Movie Review: Cencoroll Connect
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Ein jeder von uns hat Vorlieben, was seinen Geschmack und seine Vorstellung einer gelungenen Story oder eben eines guten Werkes hat. Für mich ist einer der wichtigsten Punkte ein gut durchdachtes Setting. Dazu gehört nicht nur eine gelungene Story, sondern auch eine spannende und interessante Welt und zumindest halbwegs sympathische Charaktere. Die Darstellung ist mir hier in den meisten Fällen wirklich eher egal. Ein Spiel muss nicht die beste Grafik haben, ein Manga oder Comic nicht die besten Zeichnungen und ein Anime nicht die besten Animationen. Solange ich eine Intention feststellen kann, reicht mir das schon.
Doch gerade die Werke des Studio Trigger haben mich auch vom Gegenteil überzeugen können. Ein gut durchdachtes Setting muss keine vernünftige Story haben und kann gerade auch durch Absurdität von sich überzeugen. Da wird mehr als einmal die Logik ad absurdum geführt, selbiges gilt natürlich auch für die Animationen, aber dennoch ist das Gesamtpaket so unterhaltsam, dass man gerne über all das hinweg sieht. Ein ähnliches Muster bildet sich auch in dem kürzlich bei peppermint anime erschienen Film „Cencoroll Connect“. Ich hatte mich vorab nicht wirklich darüber informiert und bin mir jetzt nach dem ansehen immer noch etwas unsicher, was ich da eigentlich gesehen habe. Somit also ein großes Dankeschön an peppermint anime für das bereitstellen des Movies und viel Spaß mit meiner Meinung zum Abendfüller.
Kurz nachdem mal wieder ein riesiges, mysteriöses Lebewesen in ihrer Stadt aufgetaucht ist, trifft die Schülerin Yuki auf den wortkargen Tetsu und findet zufällig sein Geheimnis heraus: er kann ein seltsames, sich verwandelndes Wesen namens Cenco kontrollieren, dessen Lieblingsbeschäftigung es ist, alle möglichen Dinge zu essen. Bald werden die beiden jedoch von einem mürrischen Jungen namens Shuu angegriffen, der es auf Cenco abgesehen hat. Als dann noch zwei Agenten im Auftrag einer seltsamen Organisation in der Stadt auftauchen, müssen sich Yuki und Tetsu entscheiden, auf welcher Seite sie eigentlich stehen… (peppermint Anime Backcover)
Fangen wir doch zuerst mal mit etwas Geschichte rund um den Film an. Denn dieser Film besteht eigentlich aus 2 Filmen. Der 2009er Original Movie Cencoroll und der 2019er Fortsetzung Cencoroll Connect. Auf dem Disk-Release befinden sich natürlich beide Filme, direkt aneinander gebunden, sodass es natürlich etwas schwieriger wird, die beiden eigenständig zu betrachten, was ich persönlich etwas schade finde, aber das ist wohl Geschmackssache. Als kleine Side-note sei hier noch gesagt, dass der 3. Film (bisher noch ohne Release Termin) bereits angekündigt wurde. Ich hoffe doch das wir keine 10 Jahre darauf warten müssen.
Die Storybeschreibung fast eigentlich schon ziemlich gut zusammen, was in den den beiden Filmen bzw. dem einen Film so abgeht, und das ist auch eigentlich weitest gehend alles was wir in den Filmen zur Story erfahren. Der Film lässt sehr viel Spekulationsfreiraum und hinterlässt am Ende beider Teile eigentlich mehr Fragen als er beantwortet. Das ist ja an sich wirklich nichts schlimmes und ich finde es auch hier naja vielleicht nicht angebracht aber durchaus okay. Denn der Film baut sein Setting so weit auf, dass man verstehen kann was zumindest aktuell passiert.
Um es also noch mal kurz auf den Punkt zu bringen und zusammen zu fassen: Es sind mysteriöse Lebewesen aufgetaucht, die von Kaname und der Organisation als Drohnen bezeichnet werden. Diese sind in der Lage mit speziellen Jugendlichen eine Symbiose ein zu gehen und danach von ihnen gesteuert werden können. Es gibt eine staatliche Organisation, die sich darum kümmert, denn Schaden den diese Monster möglichst gering zu halten und diese gefangen zu nehmen oder auszuradieren. Dazu benutzen sie oben genannte spezielle Jugendliche, dann man bekämpft, Feuer ja bekanntlich am besten mit Feuer.
Der Hauptcharakter Tetsu gehört nicht zu der Organisation, verfolgt an sich aber das gleiche Zeil, während Shuu einst Teil der Organisation war und jetzt Abtrünnig geworden ist. Yuki wiederum hat eigentlich gar nichts damit zu tun, ist aber fasziniert von den Drohnen und wird durch Umwege in das ganze Chaos verwickelt, Während Kaname auf der Jagd nach Shuu ist.
Das ist eigentlich so ziemlich alles was uns der Film zur Story und zum Setting erzählt. Weder was es mit den Monstern auf sich hat, noch aus welchem Grund die Jugendlichen ausgewählt wurden und vor allem nicht warum sie überhaupt gegeneinander kämpfen. Aber ich muss sagen, das brauch er auch nicht. Obwohl ich stellenweise immer noch etwas verwirrt bin, was ich da eigentlich gesehen habe, hat mir das ganze doch ziemlich gut gefallen.
Wie oben schon beschrieben setzt der Film viele der für mich wichtigen Kriterien aus. Ich habe keine Ahnung was das Worldbuilding angeht, teilweise mangelt es den Charakteren an Tiefe und der Animationsstil ist auch unglaublich eigen. Dennoch stört mich das alles gänzlich wenig, denn obwohl all das eigentlich negative Kritikpunkte sein sollten, war der Film durchweg unterhaltsam und hat Lust auf mehr gemacht. Ich wollte wissen was passiert, wer gewinnt, wer verliert und ob ich vielleicht doch noch irgend eine Erklärung für irgendwas bekomme.
Zu den Charakteren kann ich leider auch nicht all zu viel sagen, denn wie oben schon beschrieben mangelt es ihnen ein wenig an Tiefe. Yuki ist fasziniert von den Monstern und wird durch ihre Begabungen in die ganze Sache mit rein gezogen. Tetsu wiederum ist eher verschlossen und gerade durch die Ereignisse im Film fühlt er sich auch etwas Verraten und versucht seiner Bestimmung wieder Herr zu werden. Shuu wirkt am Anfang wie der typische Böse und wird im laufe des Filmes zum gewöhnlichen Rebell. Zu guter Letzt wäre da noch Kaname deren einziger wirklicher Charakterzug ihre unkontrollierbare Art und der Wunsch Shuu zurück zu holen ist. Gotouda lasse ich gänzlich unkommentiert, da seine einzige Aufgabe die Betreuung von Kaname zu sein scheint.
Aber kommen wir zu einer der größten Stärken des Filmes, die Animationen. Der generelle Animationsstil und das Charakter-Design haben mich unglaublich an die Digimon Adventure Tri Filme erinnert, was an sich lustig ist, da dieser Film keine wirklichen Schnittstellen dazu hat. Dennoch fand ich das triste Design und die schwache Farbnutzung des Filmes absolut passend und sympathisch. Auch die Kampfanimationen können sich da durchaus sehen lassen. Alles wirkt zwar hin und wieder sehr unrealistisch abstrus, aber das passt nur umso besser zum Setting.
Zuletzt wäre wohl nur noch die Vertonung anzusprechen, die unterstreicht das Werk hervorragend. Damit meine ich sowohl den passenden Soundtrack wie auch die deutsche Synchro die wie immer passend gecasted wurde.
Zusammengefasst haben wir hier einen absolut gelungenen Abendfüller. Mit einer gehörigen Portion gut inszenierter Action und einer gelungenen Menge an undurchschaubarem Mysterium ist der Film auf jeden Fall mehr als gelungen. Wer also Lust auf einen unterhaltsamen Sci-Fi Trip voller cooler Monsterfights und einer absurden etwas abgedrehten Story hat ist hier genau richtig. Ich hatte jedenfalls meinen Spaß, mein einziger wirklicher Kritik Punkt wäre wohl, dass die Filme sich besser als Serie gemacht hätten, da man dann einfach mehr Zeit gehabt hätte, all die Mysterien zu erkunden. Aber das stört mich keineswegs. Ich freue mich jedenfalls auf den 3. Film und gebe diesem hier 8 von 10 mysteriösen „Drohnen“
Euer

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